Kirchhofer, Strategie und Wahrheit | frameset

Die 'wahre' Wahrheit über Clarissas Herz

Erkenntnis und Täuschung

Wenn Miss Howe Clarissa zum Bekenntnis ihres Herzenszustands auffordert, ist es für sie bereits ausgemachte Sache, daß Clarissa Lovelace liebt: "I am so bold as to imagine it is a point out of all doubt, from fifty places in your letters, were I to labour the proof" (Clarissa 173), schreibt sie. Bereits einige Zeit vor diesem Brief hat sie mit einer langen und detaillierten Analyse von Clarissas brieflichen Äußerungen über Lovelace diesen Nachweis geliefert:

You are pleased to say, and upon your word too! — that your regards (a mighty quaint word for affections) are not so much engaged, as some of your friends suppose, to another person. What need you give one to imagine, my dear, that the last month or two has been a period extremely favourable to that other person! [...]

But, to pass that by — So much engaged! — How much, my dear? Shall I infer? Some of your friends suppose a great deal — You seem to own a little.

Don't be angry. It is all fair, because you have not acknowledged to me that little. [...]

But you proceed with a kind of drawback upon your averment, as if recollection had given you a doubt — You know not yourself, if they be (so much engaged). Was it necessary to say this to me? — and to say it upon your word too? — But you know best — Yet you don't neither, I believe. For a beginning love is acted by a subtle spirit; and oftentimes discovers itself to a bystander when the person possessed [...] knows not it has such a demon. (Clarissa 70)

Miss Howe ruft die kulturell zur Verfügung stehenden Mittel zur Entdeckung eines verborgenen Gefühls auf und schließt mit ihrer Hilfe auf den Zustand von Clarissas Herz: Hinter ungewöhnlichen Formulierungen, hinter überflüssigen Beteuerungen, hinter unscheinbaren Bemerkungen verbirgt sich jenes scheue Gefühl; genau an diesen Symptomen läßt es sich aber auch erkennen.

Zu diesen Grundsätzen der Interpretation gehört auch die Annahme, daß das Erkennen der Leidenschaft für die betroffene Person wesentlich schwerer ist als für Unbeteiligte; und Miss Howe weiß aus eigener Erfahrung, daß gerade die Anfänge der Leidenschaft für die Person, die sie empfindet, kaum erkennbar sind:

I have been tinctured, you know. Nor, on the coolest reflection, could I account how and when the jaundice began; but had been head over ears, as the saying is, but for some of that advice from you which I now return to you. Yet my man was nor half so — so what, my dear? — To be sure Lovelace is a charming fellow — And were he only — But I will not make you glow as you read! — Upon my word, I won't — Yet, my dear, don't you find at your heart somewhat unusual make it go throb, throb, throb, as you read just here? [...] (Clarissa 71)

Trotz der verbürgten Erfahrung ihrer Korrespondentin und der detaillierten Anleitung zur Entzifferung der Symptome, ja trotz der Tatsache, daß sie zu einem früheren Zeitpunkt Miss Howe eben diese Hinweise gab, ist Clarissa nicht in der Lage, die Symptome ihres Gefühls für Lovelace zu erkennen. "I [...] cannot own any of the glow, any of the throbs you mention", antwortet sie, "And yet the passages in my letter upon which you are so humourously severe with me lay me fairly open to your agreeable raillery. I own they do. And I cannot tell what turn my mind had taken to dictate so oddly to my pen." (Clarissa 72).

Was mag nur in Clarissa vorgegangen sein, als sie so seltsame und von ihrer eigentlichen Aussageabsicht so verschiedende Worte zu Papier brachte? Clarissa weiß es nicht, doch Liebe, sagt sie, ist es nicht:

Indeed, I would not be in love with him, as it is called, for the world [...]

I have great objections to him. My heart throbs not after him; I glow not, but with indignation against myself for having given room for such an imputation — But you must not, my dearest friend, construe common gratitude into love. [...] But if ever I should have the misfortune to think it love, I promise you, upon my word, [...] that I will acquaint you with it. (Clarissa 72 f.)

Daß Clarissa das Motiv für ihr 'Glühen' der falschen Quelle zuschreibt; daß sie selbst ihre Liebe für Dankbarkeit hält, daß "a stander-by is often a better judge of the game than those that play" (Clarissa 73 f.) und daß, wie Miss Howe sagt, die Aussage "that because you would not be in love, you are not" (Clarissa 73) wenig überzeugend ist — all dies könnte Clarissa schon zu diesem frühen Zeitpunkt im Roman klar sein. Das Wissen, daß die Liebe für die Person, die sie empfindet, am schwersten zu erkennen ist, ist kulturell vorhanden und verfügbar. Es verhilft dem Gegenüber zu Erkenntnissen über diese Person, die dieser Person selbst nicht zugänglich sind.

Es wurde bereits geschildert, wie Clarissa erst im vierten der sieben Bände der Erstausgabe tatsächlich zu der Erkenntnis gelangt, daß sie Lovelace liebt: Die überraschende selbstinduzierte Krankheit Lovelaces brachte nicht nur für diesen die Gewißheit, von Clarissa geliebt zu werden, sondern machte auch Clarissa selbst erst ihr Gefühl bewußt: "this surprise [...] has taught me more than I knew of myself" (Clarissa 679). Sie faßt angesichts der neuen Lage einen Entschluß:

[...] I hope my reason will gather strength enough from his imperfections [...] to enable me to keep my passions under — What can we do more than govern ourselves by the temporary lights lent us?

You will not wonder that I am grave on this detection — Detection, must I call it? What can I call it? — I have not had heart's ease enough to inspect that heart as I ought. (Clarissa 679)

All die vergangenen Erforschungen des Herzens, denen sich Clarissa unterzogen hat, haben nicht an den Tag gebracht, was Clarissa jetzt erkennt: Die ganze Zeit über war sie in Lovelace verliebt. Ihre Eltern haben es ihr ins Gesicht gesagt, ihre beste Freundin Miss Howe hat ihr nicht nur gesagt, daß sie Lovelace liebt, sondern auch, warum sie dies selbst nicht wahrhaben will. Und doch ist ihr die Wahrheit über ihr Herz verborgen geblieben.

Clarissa als "love case"

Clarissa erkennt die Wahrheit, daß sie Lovelace liebt, erst spät, und doch hat sie den Zustand ihres Herzens ja immer wieder erforscht, sowohl aus eigenem Antrieb als auch vor allem auf Verlangen anderer. Sie kam allerdings bislang noch nie zu dem Ergebnis, das sie in diesem Fall erhielt. In dem Moment, wo sie selbst zur Erkenntnis ihrer Liebe zu Lovelace kommt, löst sie das Miss Howe viel früher gegebene Versprechen1 ein, diese Liebe einzugestehen.

Der Moment der Selbsterkenntnis, der Moment, an dem Clarissa klar wird, daß sie die ganze Zeit hindurch einer Selbsttäuschung unterworfen war während Miss Howe ihre Liebe seit ihren frühesten Anzeichen erkannte, ist keiner der großen Wendepunkte im Text.2 Dies liegt offensichtlich nicht daran, daß die Erkenntnis der Wahrheit des eigenen Herzens unerheblich wäre. Der Grund ist im Gegenteil darin zu suchen, daß der Text mit solchen Erkenntnis- und Interpretationsvorgängen gesättigt ist. Nach wie vor steht Clarissa unter dem Gebot, die Wahrheit über ihr Herz auszusprechen, und sie tut es. Als Wahrheit über Clarissas Herz sind schon lange verschiedene Aussagen im Umlauf, die teils von Clarissa selbst stammen, teils mittels anderer Interpretationsverfahren aus ihrem Verhalten, ihrer Rede, ihren Reaktionen ermittelt wurden.

Demnach ist nicht vor allem zu fragen, warum Clarissa so lange die wahre Wahrheit ihres Herzens nicht erkennen konnte. Diese Frage ist unzureichend nicht obwohl, sondern weil der Text eindeutig gerade daraufhin angelegt ist, den Eindruck zu vermitteln, daß sich eine Wahrheit über Clarissas Herz von den anderen, die im Umlauf sind, dadurch unterscheidet, daß sie die wahre Wahrheit ist. Zu fragen ist: Durch welche Textverfahren kommt es dazu, daß diese Wahrheit über Clarissas Herz als die 'wahre' Wahrheit erscheint, während die anderen Aussagen als Selbsttäuschungen (oder Fehlinterpretationen) ausgewiesen werden? Welchen Effekt hat die Tatsache, daß der Text seine Protagonistin in einem engen Netz der Wahrheitsproduktion situiert und sie zugleich einen Großteil der Zeit einer Täuschung unterliegen läßt?

1. Die Opazität des Herzens. Die Möglichkeit von Täuschungen hinsichtlich des Zustands seines eigenen Herzens wird im Text häufig thematisiert. Das Herz ist trügerisch, und man muß alle Mittel einsetzen, um ihm seine Wahrheit abzuringen, auch wenn man nie sicher sein kann, daß dies an irgendeinem Punkt vollständig gelungen ist.

Clarissas Briefe sind voll von solchen Reflexionen:

I hope, my dear, I do not deceive myself, and instead of setting about rectifying what is amiss in my heart, endeavour to find excuses for habits and peculiarities which I am unwilling to cast off or overcome. The heart is very deceitful: do you, my dear friend, lay mine open (but surely it is always open before you!) and spare me not, if you find or think it culpable. (Clarissa 596)

Aber auch Lovelace betont das Trügerische des Herzens in seinen Briefen an seinen Korrespondenten John Belford immer wieder:

Thou knowest my heart, if any man living does. As far as I know it myself, thou knowest it. But 'tis a cursed deceiver — For it has many and many a time imposed upon its master — master, did I say? That am I not now: nor have I been from the moment I beheld this angel of a woman. (Clarissa 143)

Und noch tief verunsichert nach der begangenen Vergewaltigung, die auch nicht die erstrebte Klärung der Situation erbrachte, beteuert Lovelace: "As much of my heart as I know of it myself will I tell thee" (Clarissa 915).

Das Herz ist gleichzeitig Zentrum des Selbst und Ort der radikalen epistemologischen Unsicherheit, der problematischen Selbsttransparenz. Damit ist der traditionelle Topos der Beherrschung des eigenen Herzens durch die geliebte Person aufgenommen, aber die daran geknüpfte Unsicherheit hat sich, indem sie Gegenstand ungleich nachdrücklicherer Befragung wurde, verschärft. Unverkennbar übernimmt der Text die traditionelle Lokalisierung der Liebe im Herzen, spitzt jedoch den Topos von der Unverfügbarkeit des eigenen Herzens in der Liebe extrem zu.

2. Das Geschlechtliche als Kern der Persönlichkeit. Von Beginn des Konflikts an gibt es in Clarissas Persönlichkeit ein Element, das nicht in taktischen und strategischen Erwägungen zur Disposition steht. Dieses Element betrifft nur mittelbar ihre Seele und deren Rettung, nämlich insofern Clarissa überzeugt ist, durch eine Zustimmung zu der Ehe mit Solmes ihr Seelenheil zu gefährden.

Der Konflikt um ihre Verheiratung unterscheidet sich von jenem, den das Testament des Großvaters auslöste, in einer entscheidenden Hinsicht: Obwohl sich der Ausweg, die Wirkung der familiären Mißgunst verzichtend vorwegzunehmen, der den einen Konflikt zu Clarissas Gunsten entschied, auch in der Eheanbahnungskontroverse bietet, kommt er für Clarissa nicht in Frage. Clarissas Tante Hervey bringt diese Möglichkeit schon früh ins Spiel:

[...] it comes out that this sudden vehemence on my brother's and sister's parts was owing to stronger reasons than to the college-begun antipathy on his side, or to slighted love on hers: to wit, to an apprehension that my uncles intended to follow my grandfather's example in my favour; at least in a higher degree than they wish they should; an apprehension founded, it seems, on a conversation between my two uncles and my brother and sister, which my aunt communicated to me in confidence as an argument to prevail upon me to accept of Mr Solmes's noble settlements; urging that such a seasonable compliance would frustrate my brother's and sister's views and establish me for ever in the opinion and love of my father and uncles. (Clarissa 76 f.)

Eine dauerhafte Festigung ihrer Stellung in der Familie und die Durchkreuzung der Pläne ihrer Geschwister waren die Ziele, um derentwillen Clarissa ohne zu Zögern das Erbe ihres Großvaters an die Verwaltung durch die Familie abtrat. Sicherlich trifft es zu, daß eine Einwilligung in die Heirat mit Solmes die Pläne der Geschwister nicht nur unterlaufen, sondern in gewisser Hinsicht auch erfüllen würde; doch dies galt ja schon für Clarissas Vorgehen hinsichtlich der Erbschaft, mit der sie die Unabhängigkeit, die ihr allenthalben geneidet wurde, wieder aufgab. In bezug auf eine geplante Ehe mit Solmes kommt eine ähnliche "seasonable compliance", wie die Tante es nennt, nicht in Frage. Es steht dieser Lösung etwas Unüberwindliches entgegen:

But an aversion — an aversion so very sincere! — The triumph of a cruel and ambitious brother, ever so uncontrollable, joined with the insults of an envious sister, bringing wills to theirs which otherwise would have been favourable to me: the marriage duties so very strong, so solemnly to be engaged for: the marriage intimacies (permit me to say to you, my friend, what the purest, although with apprehension, must think of) so very intimate: myself one who never looked upon any duty, much less a voluntarily-vowed one, with indifference; could it have been honest in me to have given my hand to an odious hand, and to have consented to such a more than reluctant, such an immiscible union, if I may so call it? — for life too! — Did I not think more and deeper than most young creatures think; did I not weigh, did I not reflect; I might perhaps have been less obstinate — Delicacy (may I presume to call it?), thinking, weighing, reflection, are not blessings (I have not found them such) in the degree I have them. (Clarissa 506 f.)

Eine unüberwindliche Abneigung besteht, eine Vereinigung mit Solmes wäre "immiscible", und die Pflicht der ehelichen Intimität3 muß wie alle Pflichten sehr ernst genommen werden: Das geschlechtliche Handeln ist nicht Mittel, mit dem andere Vorteile errungen werden können, es steht nicht zur Disposition, sondern es ist das, um dessentwillen gehandelt wird. Eine Verbindung von Clarissa und Solmes ist undenkbar, nicht weil Solmes alt, häßlich und geizig und somit ein absurder Liebender ist, sondern weil es etwas in Clarissa gibt, das ein unüberwindliches Hindernis für eine Ehe aus taktischen Gründen darstellt. Dieses Hindernis ist nicht ein Korrelat eines gesellschaftlichen Tabus, sondern etwas, was als spezielle Qualität der Geschlechtlichkeit erscheint und was zur Grundlage ernster Selbstbefragung wird. Clarissas Ernst und Einsicht hindern sie, sich leichtfertig über derart schwerwiegende Unvereinbarkeiten hinwegzusetzen. Die eigene skrupulöse Gewissenhaftigkeit stellt sich der leichtfertigen Orientierung an familientaktischen Erwägungen entgegen.

Auch in Clarissas Verhältnis zu Lovelace hebt der Text hervor, daß Clarissas modesty einen Punkt darstellt, an dem Clarissa nicht mehr die Wahl zwischen verschiedenen Optionen hat, zwischen denen sie sich nach Maßgabe der erwarteten Effizienz entscheidet. Lovelace setzt diese Tatsache geschickt für die Hinhaltetaktik ein, mittels deren es ihm gelingt, sein Verhältnis zu Clarissa im Vorfeld eines definitiven Zustands zu halten, sich alle Optionen zu wahren und auf sein Ziel des life of honour hinzuarbeiten. Bevor 'Captain Tomlinson' diese Aufgabe übernimmt, kann Lovelace mit Hilfe von Clarissas Sinn für "punctilio" und ihrer "modesty" eine Situation schaffen, die von der Aussicht auf eine baldige Ehe geprägt ist, wobei die Heirat aufgrund anderer, nicht offiziell von Lovelace zu verantwortender Erwägungen nicht zu vollziehen ist.4 Lovelace kommentiert:

How unequal is a modest woman to the adventure when she throws herself into the power of a rake! — Punctilio will, at any time, stand for reasons with such a one. She cannot break through a well-tested modesty. None but the impudent little rogues who can name the parson and the church before you can ask them for either, and undress and go to bed before you the next hour, should think of running away with a man. (Clarissa 465)

Clarissas "well-tested modesty", die ihr Handeln bestimmt, ist wieder ein situationsbestimmender Faktor und nicht ein Moment, das Clarissa taktischen Erwägungen unterordnen kann. Clarissa selbst äußert sich in diesem Sinne gegenüber Miss Howe:

[...] I am unequal, utterly unequal to it! — What, I, to challenge a man for a husband! — I, to exert myself to quicken the delayer in his resolutions! And, having lost an opportunity, to begin to try to recall it, as from myself, and for myself! [...] if this be right to be done, how difficult is it, where modesty and self (or where pride, if you please) is concerned to do that right? [...] Especially where one thinks a triumph over one is intended. (Clarissa 589 f.)

Sittsamkeit und Selbstrespekt machen es Clarissa unmöglich, das Ziel, das nach ihrer und Miss Howes Überzeugung das nach Lage der Dinge erstrebenswerteste wäre, zu verfolgen. Deren Erhaltung genießt Priorität vor anderen Zielen.

Der Text deutet mithin so etwas wie ein diffus mit Geschlechtlichem verknüpftes Erklärungsprinzip an: einen Identitätsbestandteil, der aus Liebe, geschlechtlicher Anziehung und Sittsamkeit kombiniert ist und nur verborgen wirkt. Der Text macht immer wieder klar, daß es sich um die Instanz handelt, die Clarissa zutiefst motiviert und die, auch und gerade dort, wo es ihr selbst verborgen ist, Clarissas Identität begründet. Die Erforschung eines solchen Prinzips, für die er Material bietet, führt der Text aber selbst nicht mit Autorität vor. Denn die vielfachen Wissensermittlungsverfahren haben zwar alle die Wahrheit über Clarissas Herz im Visier; daß es sich bei dieser Wahrheit um so etwas wie 'verdrängte Sexualität' handelt, ist aber eine Interpretation, deren Voraussetzungen und Plausibilität erst über eine Reihe von weiteren Entwicklungsschritten entstehen. Romane wie Clarissa versuchen aber nicht etwa, solche Wissensproduktion zu verhindern, sondern zählen zu ihren einschlägigen Wegbereitern.

3. Das Herz jedenfalls ist der Ort dieses schwer erkennbaren Prinzips. Die Verfassung des Herzens entscheidet auch zum Schluß über Leben und Tod. Nachdem Clarissa Lovelace zum letzten Mal entronnen ist, schreibt sie an Mrs. Norton:

[...] I would choose the cruellest death rather than to be his. And yet, my dear Mrs Norton, I will own to you that once I could have loved him — ungrateful man! — had he permitted me, I once could have loved him. [...] But now, if I can but keep out of his hands, and procure the revocation of my father's malediction, it is all I wish for.

[...]

Oh, my beloved Mrs Norton, you cannot imagine what I have suffered! — But indeed my heart is broken! [...] (Clarissa 992)

Sie hätte Lovelace lieben können, doch dieser und der Fluch, den ihr Vater nach ihrer Flucht gegen sie schleuderte, haben ihr Herz gebrochen.

Mit dem Fluch des Vaters, den ein Brief der Schwester übermittelt, tritt das Motiv des gebrochenen Herzens in der Tat in den Roman, um von nun an nicht mehr zu verschwinden: "The contents of my sister's letters had pierced my heart" (Clarissa 517), heißt es. Doch den endgültigen Bruch von Clarissas Herz, schon lange angedroht und je näher ihr Tod rückt, desto nachdrücklicher thematisiert5, verursacht die Vergewaltigung. "The lady tells Dorcas that her heart is broken; and that she shall live but a little while" (Clarissa 916), berichtet Lovelace. Auch wenn Clarissa in sicherer Entfernung von Lovelace die Gründe zusammenfaßt, die sie bewegen, Miss Howes Rat nicht zu folgen und Lovelace nicht zu heiraten, verweist sie auf den aktuellen Zustand ihres Herzens:

[...] I ought not to think of wedlock; but of a quite different preparation: I am persuaded, as much as that I am now alive, that I shall not long live. The strong sense I have ever had of my fault, the loss of my reputation, my disappointments, the determined resentment of my friends, aiding the barbarous usage I have met with where I least deserved it, have seized upon my heart [...] (Clarissa 1118)6

Die gesamten Entwicklungen seit ihrem Weggang aus ihrem Elternhaus kommen als verschärfende Faktoren zu der zerstörerischen Tat Lovelaces, und all dies häufte Lasten auf ihr Herz, unter denen dieses schließlich nachgab. Lovelace dagegen, der Clarissas Herz bricht und so ihren Tod verursacht, glaubt lange nicht an den Ernst des gebrochenen Herzens ("Weakness of heart [...] with such a strength of will!", Clarissa 642).7 Er sieht insbesondere keinen Grund für den einschneidenden Stich, den die Vergewaltigung Clarissa versetzte, und argumentiert vor sich selbst:

I will allow that her pride, in one sense, has suffered abasement: but her triumph is the greater in every other. [...]

And for what should her heart be broken? Her will is unviolated [...]

What nonsense then to suppose that such a mere notional violation as she has suffered should be able to cut asunder the strings of life? (Clarissa 916)

Doch schließlich kann auch er sich der Einsicht, daß er ihr "an incurable fracture in her heart" (Clarissa 1310) zugefügt hat, nicht entziehen.

Der Arzt, der Clarissa in ihrer letzten Zeit behandelt, bestätigt die Diagnose, daß der Bruch eben jenes Herzens, das so lange die Liebe zu Lovelace barg und Clarissa über seinen Zustand täuschte, den Tod Clarissas herbeiführt. "I knew I was right", wendet sich der Arzt an die umstehenden Herren, die Clarissa bedauern: "A love case, Mr Goddard! A love case, Mr Belford! There is one person in the world who can do her more service than all the faculty" (Clarissa 1081). Doch die Zeit, in der dieser geliebte Mensch Clarissa den Wunsch zu leben hätte zurückgeben können, ist vorbei. So modifiziert der Arzt später seine Diagnose: "Her heart's broke; she'll die, said he: there is no saving her" (Clarissa 1248).

Gleich, ob Clarissas so schwer erkennbare Liebe zu Lovelace noch in ihrem gebrochenen Herzen fortlebt oder ob der Todeswunsch nun die Liebe ersetzt: Der tiefe Zusammenhang, den der Text zwischen der Identität der Person und der diffus geschlechtlichen Qualität des Herzens herstellt, wird dadurch nur besiegelt. In ihrem Tod an gebrochenem Herzen verweist Clarissa endgültig auf eine lebensentscheidende Wirkungsmacht, die durch die analysierten Textverfahren für die Leser in einem innigen und doch so schwer faß- und benennbaren Zusammenhang mit dem Geschlechtlichen steht.

Das Thema der Opazität des Selbst und des Geschlechtlichen begegnet in Clarissa durchaus nicht zum ersten Mal. Im Frömmigkeitshandbuch wurde diese Opazität geradezu als die Bedingung reflektiert, unter der die Selbsterforschung zur Vorbereitung auf die stille Beichte stattfindet, und auch im Rahmen einer strategischen Problematisierung ist die Kenntnis des eignen Herzens (und die Bemühung, dieses anderen Beteiligten möglichst zu verbergen) ein wichtiger Faktor für die persönliche Positionsbestimmung. Natura in gleichnamigen Roman und Isabelle in David Simple hatten Schwierigkeiten im Erkennen des Geschlechtlichen. Für Isabelle war jedoch eine fremde Leidenschaft unerkennbar geblieben, in Natura hatte die Erzählinstanz unbestritten Zugriff auf das, was der Figur über sich selbst verborgen blieb. Neu ist die Intensität, mit der dieses Problem in Clarissa zum zentralen Aspekt der Figurencharakterisierung und damit zum Identitätskonstitutivum für Clarissa wird. Clarissa wird so zum Subjekt einer diffusen Geschlechtlichkeit, über die sie einerseits permanent die Wahrheit aussagen muß, deren Wahrheit sie aber zugleich im Tiefsten nicht kennt. Wenn Dr. Johnson, sich gesprächsweise gegen die Sicht Clarissas als einer vollkommenen Figur wendend, zu der Einschätzung kommt: "there is always something which she prefers to truth"8, so erweist er sich als aufmerksamer Leser, der genau zu dem Ergebnis gelangt, auf das hin der Roman angelegt ist. Es muß aber ausdrücklich dazu gesagt werden, daß der Text auf dieses Ergebnis hin angelegt ist und daß Clarissa von Anfang an in ein veritables Netz von Wahrheitsproduktionsverfahren eingesponnen ist. Und Clarissa erforscht sich und bekennt ja immer bona fide: Sie will die Wahrheit finden und das, was sie der Wahrheit vorzieht, ist auch eine Wahrheit — es ist nur nicht die Wahrheit, die der Text als die wahre bestätigt.

Diese Wahrheit über Clarissa, und die fast unüberwindliche Tendenz zur Selbsttäuschung, die allem, was mit geschlechtlichen Regungen zu tun hat, anhaftet, ist aber nun durchaus nicht der Endpunkt, an dem das Erkenntnisstreben, das sich Clarissas Herz zum Gegenstand nimmt, scheitert. Die Opazität ist im Gegenteil der Ansatzpunkt für eine Vielfalt von Wissensermittlungsverfahren, die teilweise einander ergänzen und teilweise in Konkurrenz oder in Widerspruch zueinander stehen, sie ist Anlaß zu unaufhörlicher Befragung und Durchforschung.9 Rätselhaftigkeit, Opazität und tiefe Determination durch das Geschlechtliche sind nicht Lücken, sondern positives, im Text nachweisbares Wissen, für das angesichts der Kombination von erschwerter Erkennbarkeit und kaum ermeßlicher Wichtigkeit des Geschlechtlichen in Clarissa der Bedarf signifikant gestiegen ist. Die Wahrheit des Geschlechtlichen, um es mit Foucault zu sagen, ist der Ansatzpunkt eines vielfältigen Willens zum Wissen.

Madam St. Amant: ein "love case" aus dem frühen 18. Jahrhundert

Daß sich Clarissa nicht allein durch ihre beeinträchtigte Selbsttransparenz, sondern vor allem durch die vielfältigen Wissensermittlungsprozeduren, mit denen der Text sie umgibt, von früheren Romanfiguren unterscheidet, wird besonders deutlich, wenn man Richardsons Roman mit einer früheren Behandlung des Themas der unerkannten Liebe kontrastiert. Manleys New Atalantis enthält die Geschichte der Madam St. Amant, die sich, ohne daß sie oder ihr Gatte es bemerken, in den besten Freund ihres Gatten, den jungen Baron de Mezeray, verliebt. Madam St. Amant ("who was no conjurer in unravelling mysteries", Manley, Atalantis, 62), glaubt vielmehr, an vapours zu leiden10. Es geht ihr täglich schlechter, und die Ärzte sind ratlos11. Als die Jahreszeit kommt, in der man aufs Land fährt, bittet man den Baron, in dessen Gegenwart allein die Dame sich wohlbefindet, um seine Gesellschaft. Dieser "was not so great a novice in love affairs, but he could guess himself the occasion of Madam's distemper" (Manley, Atalantis, 63); er beschließt, beiden Eheleuten einen Gefallen zu tun, indem er sich um die Linderung der Leiden Madam St. Amants bemüht.

Nun gesellt sich auf dem Lande noch eine kokette Verwandte namens Berintha zu der kleinen Gesellschaft. Sie hat es gleich auf den Baron abgesehen. Da dieser ihr Interesse aber kaum erwidert, zieht sie den naheliegenden Schluß, er sei schon von Madam St. Amant eingenommen. Berintha sucht die Konfrontation, und der Baron sieht sich genötigt, ihren Verdacht zu widerlegen, indem er im Garten einen physischen Gegenbeweis antritt. Zufällig kommt Monsieur St. Amant dazwischen, und Berintha eilt zu dessen Gattin, um dieser die Nachricht von der stürmischen Zudringlichkeit des Barons zu hinterbringen. Lady St. Amant erleidet einen akuten Anfall von vapours, und Berintha sagt ihr geradeheraus: "I'll lay my life you are sick of a distemper you don't know. 'A my conscience you are jealous, and love the Baron" (Manley, Atalantis, 67). Und so ist es auch: "Berintha had named to her that terrible disease, which she had so long felt, and yet could give no name to" (Manley, Atalantis, 67). Berintha muß fürchten, nun die Liebesbeziehung zwischen dem Baron und Lady St. Amant eher katalysiert als gestört zu haben, und reist in die Hauptstadt, um die ganze Affäre als Klatsch zu verbreiten.

So kommt alles schließlich durch einen anonymen Brief auch dem Ehemann, dessen Gesundheit bereits leidet, zu Ohren; er stellt seine Frau zur Rede, und diese gesteht ihre Liebe, beteuert aber ihre Unschuld: "It was not in her power to master the passion she had for the Baron, but it had been ever so from giving him any testimony of it" (Manley, Atalantis, 71). Monsieur St. Amant verzeiht ihr, ändert nicht einmal sein Testament zu ihren Ungunsten, bedingt sich nur aus, daß sie nach seinem Tod nicht den Baron heiraten solle, und stirbt. Seine Witwe folgt ihm bald in den Tod, zerrissen zwischen ihrer familiären Verantwortung und dem Andenken ihres Mannes auf der einen Seite und ihrer Liebe zum Baron auf der anderen: "[...] the Lady St. Amant [...] died for love, a love so violent and indigestive, that she could not throw it off at less a price than her life" (Manley, Atalantis, 60).

Die Unkenntnis ihrer eigenen Gefühle teilt Lady St. Amant offensichtlich mit Clarissa. Auch hier bedarf es gleichsam eines Katalysators, um das Gefühl bewußt zu machen, und zugleich ist dieses Gefühl so tief in ihr verankert und so entscheidend über Leben und Tod. Die Unterschiede liegen nicht in der Transparenz — so, als wäre die Liebe zuvor nicht schwer erkennbar gewesen —, sondern in der Art, wie Erkenntnisse über dieses Gefühl gewonnen und eingesetzt werden.

Zunächst ist die Liebe ("that dangerous enemy of our quiet, that sooner or later forces every heart by experience to acknowledge him the master", Manley, Atalantis, 62) dem Sprachgebrauch nach immer noch eine extrapersonale Instanz: "He [Love] tricked up the Baron in all things that could appear lovely to the eyes of the lady [...]" (Manley, Atalantis, 62), heißt es etwa.

Dann sind die Regungen, die diese extrapersonale Instanz auslöst, nur für das Ehepaar St. Amant nicht zu erkennen. Die Erzählinstanz hat zu jeder Zeit vollständige Einsicht in die Motivationszusammenhänge12 und gibt diese an die Leser weiter. So ist insgesamt das Wissen darüber, was hier vorgeht, nicht zweifelhaft; es ist lediglich einigen Figuren nicht oder in geringerem Maße als anderen zugänglich. Der Baron ist kein "novice in love affairs" und demzufolge durchaus im Bilde. Monsieur St. Amant ist ein Opfer seiner Indolenz und seiner Freundschaft für den Baron. Die Unwissenheit seiner Gattin entspringt ihrer Naivität und ist Resultat unzureichender Vertrautheit mit kulturellem Wissen über die Liebe: "[Lady St. Amant] was not accustomed to read books of gallantry, knew no more of love that [sic] what she had got from operas and comedies, where unless a lady be in love before, she seldom makes application" (Manley, Atalantis, 64). Es handelt sich um die charakteristische Hierarchie in der Verfügbarkeit des Wissens.13

Dementsprechend fehlen die Wissensermittlungsprozeduren, die für Clarissa so charakteristisch sind. Weder ist von erfolgloser, unaufrichtiger oder nicht mit ausreichendem Nachdruck durchgeführter Selbsterforschung die Rede, noch gibt es andere Instanzen im Text, welche die unbewußt Liebende zum Geständnis ihrer Gefühle drängen und auf solchen Geständnissen ihre Strategien aufbauen. Eine Ausnahme ist zum einen die Aussprache der Eheleute über das Dilemma, die aber nicht kontrovers, sondern sehr einträchtig verläuft und von der Erzählstimme vergleichsweise knapp zusammengefaßt wird. Als Ausnahme könnte auch Berintha erscheinen, die aus verschmähter Koketterie dem Baron und der Dame das Geheimnis ihrer Liebe entlocken will, um sie öffentlich bloßzustellen. Mit dieser Absicht berichtet sie Madam St. Amant von dem Zwischenfall mit dem Baron im Garten. Diese erbleicht und errötet und ist sprachlos, und Berintha konstatiert daraufhin ihre Liebe. Zu einem Bekenntnis kommt es aber nicht, denn als Madam St. Amant sich wieder faßt, heißt es:

Berintha favoured her modesty and gave her time to set her heart and mind in order, for as yet she had not spoke one word. The coquet had what she wanted and did not care, upon second thoughts, to be made a confidante, for fear it might be some sort of tie upon her not to blaze abroad the secret. (Manley, Atalantis, 68)

Berintha geht einem Bekenntnis geradezu aus dem Weg, denn dieses würde den Status ihrer Information modifizieren und sie zu einer Loyalität verpflichten, die nicht von ihr erwartet werden kann, solange sie die Kenntnis des Geheimnisses nur ihrer überlegenen Beobachtungsgabe und Einsicht verdankt.

Es bestätigt sich, was schon oben die Analyse der Charlot-Episode der New Atalantis ergab: Es geht um die Erringung von Vorteilen und die Vermeidung von Nachteilen und man fährt desto besser, je mehr man weiß, während man massive Nachteile hinnehmen muß, wenn man über bestimmtes Wissen und taktisches Geschick nicht verfügt. Madam St. Amants unbewußte Liebe ist zuerst ein strategischer Nachteil.

Berücksichtigt man die Unfähigkeit der Ärzte, das Übel zu erkennen, die Verunsicherung der beiden Eheleute angesichts eines Leidens, für das sie keinen Namen haben, und die lebensentscheidende Rolle dieses unbewußten Gefühls, die mit der Geschichte Isabelles in David Simple ganz parallel gehen, so wird auch deutlich, daß auf der Ebene des Wissens Lady St. Amants unbewßte Liebe im Begriff ist, das Konstitutivum ihrer Identität und das Resultat einer kaum hintergehbar opaken Geschlechtlichkeit zu werden. Lady St. Amant ist jedenfalls nicht wie Berintha, der Baron oder die Erzählstimme das Subjekt strategischer Problematisierung. Mit ihrer mangelnden Selbsttransparenz, die als das Hauptcharakteristikum der Richardsonschen Protagonistinnen gilt, weist sie schon die Ansatzpunkte für die Frage nach der Wahrheit des Geschlechtlichen auf14, und bei der Suche nach den Wurzeln von Clarissas 'Verdrängung des Geschlechtlichen' wird man Geschichten wie diese heranziehen müssen. Womit Madam St. Amant noch nicht konfrontiert ist, sind die unaufhörlichen Aufforderungen zum Bekenntnis der Wahrheit dieses obstinat opaken Herzens, die Gegenstand von Auseinandersetzungen und Ansatzpunkte für alternative Verfahren zur Ermittlung von Wissen sind.


  1. Vgl. Clarissa 73.
  2. Wie etwa die konzertierte Absicht der Familie, Clarissa mit Solmes zu verheiraten, Clarissas Flucht aus dem Elternhaus oder ihre Vergewaltigung sie darstellen.
  3. Clarissa läßt sich von ihrer modesty nicht davon abhalten, das zu benennen, woran jede Braut denken muß.
  4. Vgl. etwa Clarissa 422 ff.
  5. Siehe Clarissa 730; 763; 992; 1018; 1080; 1138; 1156; 1223; 1248; 1272.
  6. Vgl. auch Clarissas Reaktion, als Lovelace immer wieder versucht, mit ihr in Kontakt zu kommen: "[...] this cruel man has discomposed me. His persecutions have given me a pain just here - putting her hand to her heart" ( Clarissa 1272).
  7. Vgl. a. Clarissa 1084, 1142.
  8. Johnsonian Miscellanies, vol. 1, p. 297.
  9. Dr. Johnsons Aperηu belegt auch, daß die Leser in dieses Wahrheitsfindungsspiel einbezogen werden.
  10. Vgl. Manley, Atalantis 62.
  11. Vgl. Manley, Atalantis 64: "In vain did the gentlemen of the faculty sit in consultation. The Baron had more virtue than all their medicines [...]". - Zum Thema "Sensibility and the Physicians", vgl. Mullan (1988).
  12. Vgl. etwa Manley, Atalantis 63: "Love for the Baron caused her (without her own knowledge) to hate her husband."
  13. Dies ließ sich nicht nur für Manley, sondern auch noch für Haywood feststellen (vgl. oben S. 143 f. und S.155 f.).
  14. Vor allem ließe sich an einen Einsatz von Wissen über das opake Geschlechtliche im Dienste der satirischen Entlarvung (vgl. unten S. 259 ff.) denken. Dafür spräche die Kommunikationssituation, in die die Geschichte eingebettet ist: Nachdem der Trauerzug mit der Leiche Madam St. Amants vorübergezogen ist, bringt Lady Intelligence Astrea und Virtue zwei Elegien, die den Tod von Octavio (Monsieur St. Amant) und Sacharissa (seine Frau) beklagen, und enthüllt dann die wahren Hintergründe der Affäre. Dafür spräche vielleicht auch Madam St. Amants Name, der sie zunächst als Liebende ausweist, sie aber vor allem, englisch ausgesprochen, über eine annähernde Homophonie zur 'Lady Sentiment' macht.