Johann Henrich Reitz, geb. 24.6.1655, Oberdiebach, gest. 26.11.1720, Wesel. 1675 Besuch des Heidelberger Pädagogiums, 1678 des Gymnasium illustre in Bremen. 1679 Studium in Leiden, Bekanntschaft mit dem reformierten Pietisten Theodor Undereyck. Nach einer Tätigkeit als Hauslehrer 1681 Rektor in Frankenthal/Pfalz, selben Jahres Pfarrer in Freinsheim/Pfalz, von dort durch die Franzosen vetrieben, 1689-1693 Pfarrer und Inspektor in Ladenburg und Pfarrer in Aßlar. 1695 Hofprediger des Grafen Wilhelm Moritz. Nachdem er sich für Balthasar Christoph Klopfer einsetzt, seines Amtes entlassen. Ohne Amt in Homburg v.d.H., 1698, dann in Frankfurt a. M., 1699 in Herborn, wo er zusammen mit Heinrich Horche und Samuel König Versammlungen leitet. Nach 1699 in Berleburg in Hoffnung auf die vakante Position des Inspektors und Oberpfarrers Eberhard Dülken. Nach einem weiteren Aufenthalt in Frankfurt in Offenbach, dort Arbeit an der Übersetzung des Neuen Testaments. Ab dem Januar 1703 Berufung in das Fürstlich Naussauischen Konsistorium als Rektor der reformierten Lateinschule in Siegen, dort 1704 entlassen, von da an ohne weitere Ämter. 1705/06 in Terborg, Gelderland, danach in Wesel. Errang langfristige Bedeutung mit der von ihm begonnen biographischen Sammlung Historie der Wiedergebohrnen (1698-1745), mit einem werkgeschichtlichen Anhang der Varianten und Ergänzungen aus den späteren Aufl. wieder hrsg. von Hans-Jürgen Schrader (Tübingen: Niemeyer, 1982). [ADB, 28, p.170-172, BBKL, VII (1994), cols. 1587-1592.]