Madeleine de Scudéry, geb. 1607, Le Havre, gest. 2.6.1701, Paris, die jüngere Schwester des Dramatikers Georges de Scudéry; folgt diesem nach dem Tod des erziehungsberechtigten Onkels nach Paris und macht sich dort zuerst im Zirkel des Hôtel de Rambouillet, dann mit einem eigenen Kreis einen Namen durch ihre Romane: mehrbändige Werke, die oberflächlich in den Räumen des spätantiken Romans spielen, sich jedoch über mehrere Bände und Jahre hinweg veröffentlicht der beliebigen Integration und Entwicklung wahrer intimer Historien aus dem Umfeld der Autorin und ihrer Leser anboten. Thomasius lobte sie als Schlüsselromane von genauen Charakterzeichnungen, gut geführten Dialogen und eingestreuten Diskursen, die moderne Conduite lehrten, und Stolle schloß sich dem in seiner Historie der Gelahrheit (1718), 1, p.310-11 an.