Johannes Winckler, geb 13.7.1643, Goltzern bei Grimma, gest. 5.4.1705, Hamburg. Sohn eines Müllers, Studium in Jena, Leipzig und Tübingen finanziert durch Unterrichtstätigkeiten, 1668-71 Hofmeister der Söhne von Herzog Philipp Ludwig von Holstein-Sonderburg in Tübingen, Bekanntschaft mit Philipp Jakob Spener in Frankfurt/Main. 1671 Pfarramt in Homburg vor der Höhe, 1672 Superintendent in Braubach/Hessen, 1676 Hofprediger in Darmstadt, wo er nach dem Vorbild Speners Hauskonvente abhält, die ihn schließlich um seinen Posten bringen; 1678 Pastor in Mannheim, 1679-84 Superintendent in Wertheim. Auf Empfehlung Speners 1684 zum Hauptpastor an St. Michaelis in Hamburg berufen, dort verstrickt in den Streit um Horb, den er schließlich offen verteidigt. Winckler steht den Streit durch und widesetzt sich erfolgreich einer Versetzung. Beteiligte daneben an den Auseinandersetzungen um ein Verbot von Opernaufführungen, 1699 Senior. [BBKL, XIII (1998) cols. 1240-1241.]