o stirbt schon unser Bergwercks Führer
Und setzt uns in den Waysen Standt.
Thränen fließt! – himmlischer Regierer!
So schlägt uns zörnend deine Hand.
Du reißest die Säule von unserem Glücke,
Von unserer Wohlfahrt in Trümmer und Stücke.
Ein Vatter der viel Kinder zehlet
Geht zu geschwind zu seiner Ruh,
Der zum Versorgen war erwählet,
Schließt viel zu früh die Augen zu,
Drum weinen die Waysen im düsteren Grunde,
Und klagen mit Thränen, mit Hertzen und Munde.
Nun liegt der Ulmen-Baum darnieder
Der uns den kühlen Schatten gab;
Nun thönen blosse Trauer-Lieder
Hier weinen wir bey Deinem Grab
Und niemand der stöhre die traurige Pflichten
Ja jeder der helffe sie weinend verrichten.
Zum Wohltun wurdest Du gebohren,
Dir schenckete der Himmel Glück,
Und gieng ein Seegen ja verlohren
So kam er doppelt Dir zurück,
Doch Himmel! Dies thate dein weises Verfügen
Du wolltest die Manglende durch Ihn vergnügen.
Seeliger! glücklich war Dein Leben
Wofern ein Glück die Wüste hegt;
Du wirst der Welt ein Beyspiel geben
Das jedem in das Hertze prägt:
GOtt kann wohl die Seinen im Lande ergötzen
Und sie auch erfreuen mit himmlischen Schätzen.
Den Armen liessest Du geniessen,
Das Glück, so Dir der Seegen gab;
Drum weyhen sie mit Thränen-Güßen,
Zur Danckbarkeit Dein kühles Grab,
So wirst Du! o! Seeliger, seelig gepriesen,
Da Du Dich gütig den Armen erwiesen.
Die Tugend hat Dich nun gekrönet,
Du triumphirst in güldner Pracht
Du hast Dich nach der Ruh gesehnet;
Und siehe! Da, es wird nun Nacht.
Der Vorhang des Lebens, der fället hernieder
Und reitzet zum Schlaffe, und Ruhe die Glieder.
Nun ist der Stollen Deiner Zeiten,
Durchschlägig mit dem Gang gemacht.
Nun ziehest Du die güldne Beuten,
Die Dir der Berg-Fürst zugedacht.
Nun bist Du der irrdischen Grube entgangen
Nun wirst Du in Zion mit Freuden empfangen.
Wir aber schmachten noch hierunten
O! woher kommt uns Hülff und Rath?
Verlaßnes Werck, wie? Welche Stunden
Erwartest du, vielleicht zu spat?
Doch würdiger Sprößling der seeligen Lenden!
Wir greiffen nach Deinen nun helffenden Händen.
Der Himmel weiß oft zu verwunden,
Doch ist der Streich ein Liebes-Kuß;
Wie herrlich wird das Glied verbunden,
Wann himmlisch Pflaster heilen muß.
Du heil’ger ziehest den Frommen von hinnen
Und seegnest des Sohnes ferneres Beginnen.
Laß Ew’ger deiner Güte Seegen
Den Böckings Stamm noch fort erfreun;
Tränck Ihn mit Deinem Gnaden-Regen,
Zu vieler Menschen Wohlgedeyhn.
Ja schützend Vatter! Mit mächtigem Schutze
Dein Werckzeug der Güte, dem Feinde zum Trutze.
Nun ruhe, Seel’ger! in dem Grabe,
Wohl dem, der so süß ruhen kann,
Verschmähe nicht die Thränen-Gabe.
Nimm die Cypresse gütig an.
Du Nachwelt inzwischen, du wirst noch verehren,
Beym Grabe, den Christen, mit heiligen Zähren.
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