Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen | Pierre Marteaus Verlagshaus |
Wer im heutigen Europa die Möglichkeit der freien Wanderung über Grenzen und die Chancen der Beschäftigung in angrenzenden Ländern als moderne Errungenschaft versteht, der unterliegt einem Irrtum. Für Kaufleute, Handwerker, Künstler, Baumeister und andere Berufsgruppen waren im ausgehenden Mittelalter die Grenzen Europas schon immer weitgehend offen. Dies äußerte sich nicht nur in den regen Handelsbeziehungen zwischen den Staaten der alten Welt, vielmehr auch in einer hohen Fluktuation von Berufsgruppen, die über ein besonderes Wissen verfügten.[1] Hierzu gehörten die Berg- und Hüttenleute. Sie gehörten im Wirtschaftsleben zu den Minderheiten im vorindustriellen Wirtschafts-und Sozialleben und verfügten über Kenntnisse und Fähigkeiten, die im jeweiligen lokalen Kontext für Innovationen, die Einführung neuer Produkte, Herstellungsverfahren, Handels- und Vertriebstechniken standen.
Die Migrationsforschung hat sich vor allem mit ethnischen und religiösen Minderheiten wie Juden, Hugenotten, Täufern oder Zigeunern beschäftigt, mit »auffälligen« Gruppen oder unter Sonderbedingungen lebenden Glaubensflüchtlingen. Eine der Strategien, mit denen Angehörige von Minderheitsgruppen erfolgreich arbeiteten, war die Bildung sozialer Netzwerke, die durch verwandtschaftliche Beziehungen, gleiche Religionszugehörigkeit und Interessenlage entstanden. Gedacht sei an die großen Handelshäuser mit Filialen in ganz Europa oder an das Netz der Hofbeamten in der Zeit des Absolutismus. Diese Netzwerke als Element der Stabilisierung von Minderheitsgruppen sind oft ein Indikator für den Grad der Integration und der Akzeptanz in der neuen Umwelt.
In den letzten Jahren wurden verstärkt Wanderbewegungen von Berg- und Hüttenarbeitern untersucht, die aus den Montanzentren Harz, Sachsen, Tirol und anderen deutschen Bergbaurevieren im 18. Jahrhundert in westlicher Richtung über die Pfalz, den Schwarzwald, das Saarland in die Vogesen, nach Lothringen und schließlich nach Frankreich und nach Spanien verliefen. Die ganz große Blütezeit des Silberbergbaus war zu Beginn des 18. Jahrhunderts sowohl im Erzgebirge wie auch in Tirol vorbei, sodaß die Bergreviere westlich der Rheinschiene (deutsche Mittelgebirge, Vogesen), die nach dem 30jährigen Krieg und den Réunionskriegen Ludwigs XIV. um 1700 neu belebt wurden, als Magnet für viele Arbeitssuchende dienten. Auch in Spanien wurden Silbergruben entdeckt, in Frankreich begann man etwas später, um 1730 - 1740, mit der Erschließung der Bodenschätze vor allem in der Gegend um Lyon, in der Bretagne und im Roussillon/Carcassonne. In der Attraktivität der Bergreviere vor allem für junge arbeitssuchende Bergknappen war ein Ost-West-Gefälle der Migration zu erwarten. Nicht untersucht wurde die Netzwerksbildung dieser zugewanderten Minderheiten mit der einheimischen Bevölkerung und vor allem auch nicht der Einfluß der Obrigkeit und ihrer Beamtenschaft, die die Bergbaurechte verwalteten. Da es sich hier um komplexe technisch-kaufmännische-sozialpolitische Regelkreise handelt, lohnt neben der Migrationsuntersuchung vor allem eine Forschung zur Entstehung solch wechselseitiger Netzwerke.
Migrationsforschung im Berg- und Hüttenwesen unter dem Titel »Technologietransfer und Auswanderungen im Umfeld des Harzer Montanwesens« war das Thema eines von Hillegeist und Ließmann (Hrsg.) herausgegebenen Tagungsbandes, der sich schwerpunktmäßig mit der Wanderung Harzer Bergleute in die norwegischen Gruben um Kongsberg beschäftigte.[2] Die Auswanderungspolitik der Harzer Bergleute im 19. Jahrhundert, die sogar staatlich gefördert wurde, war Thema der Dissertation von Renate Vollmer. Hier werden Auswanderung und Beweggründe dieser Emigration vor allem nach Südaustralien, in die USA, nach Peru und Brasilien behandelt.[3] In allen Fällen handelt es sich aber um Fragmente der Migrationsforschung, die die notwendige komplexe Gesamtschau nicht erarbeitet hat, gleichwohl wertvolle Hinweise und Bausteine zu einer umfassenden Betrachtung bereitstellt. Von einer befriedigenden Forschungslage des Einflusses innovativer Minderheiten für den mitteleuropäischen Raum kann noch keineswegs die Rede sein.[4]
Erforscht war die Migration von Bergleuten nach Frankreich bis vor wenigen Jahren überhaupt noch nicht. Man wußte kaum etwas über den genauen Verlauf der Wanderbewegungen und fast nichts über die einzelnen Familien, die fast alle aus dem Osten (Sachsen, Harz, Böhmen, Tirol) in verschiedene Bergreviere rechts des Rheins, in den Hunsrück, die Pfalz, das Elsaß und Lothringen und dann in weiter westlich gelegene innerfanzösische Gebiete kamen und hier im 18. Jahrhundert eine beherrschende Rolle in der Wirtschaft spielten. In den letzten 15 Jahren wurde in mehreren Einzelschritten - allerdings auch auf das Gebiet vornehmlich der Pfalz und der Vogesen beschränkt- diese Entwicklung immer konkreter untersucht.[5] Nachweisbar ist bisher, daß die fachkundigen Bergleute die Aktivitäten dieser Buntmetallreviere in der Pfalz, im Sponheimischen und in den Vogesen neu belebten und, nach bisheriger Lesart, auch ein weitreichendes Eigenleben innerhalb der einheimischen Bevölkerung führten. Die bevorzugt untersuchten Bergreviere waren die Gruben und Schmelzen in der Pfalz und im Hunsrück, diejenigen an der Saar und das Vogesengebiet um Ste.Marie-aux-Mines (Markirch). Besonders eingehend betrachtet wurden die Kupfer- und Silberminen in Imsbach, Fischbach/Nahe Nohfelden-Walhausen, Wallerfangen und Falck, Markirch (Ste-Marie-aux-Mines) und La Croix-aux-Mines.
Als Ergebnis der Recherchen blieb in allen Fällen festzuhalten:
In Fortsetzung der angeführten Untersuchungen soll nunmehr die Wanderung deutscher Bergmannsfamilien bis in die französischen Reviere verfolgt werden, und zwar nicht als summarische Zahl, sondern in Form von Familien oder auch Familienverbänden. Die angedeutete Route »Klassische Montanreviere« - »Pfalz-Hunrück-Vogesen-Gebiet« (Südwestdeutland-Ostfrankreich) – »Frankreich« wird von Beginn des 18. Jahrhunderts bis etwa 1750-1770 verfolgt. Schematisch ist dieser »Wanderweg« der Bergleute in Abb. 1 dargestellt.
Abb. 1: Wanderwege von Bergleuten im 18. Jahrhundert
Die Ausgangs-, Zwischen- und Endziele sind mit den dunkler hinterlegten Auswandererregionen (I. Generation) und den Zuwanderergebieten der II. und III. Generation ausgewiesen. Die Pfalz-Hunsrück-Region und die Vogesen üben im 18. Jahrhundert eine Art »Filterwirkung« aus, viele Bergmanns- und Schmelzerfamilien blieben dort für lange Zeit, ehe sie weiterwanderten. Aus dem Pfalz-Hunsrück-Gebiet und den Vogesen sind ebenso wie in allen Bergrevieren auch sogenannte »Binnenwanderungen« bekannt, was bedeutet, daß die Bergarbeiter in dem Revier von einem Bergwerk zum anderen wechselten.
Entsprechend diesem Schema wurden etwa 20 Familien und Sippen ausgewählt, die als Beispiele für diese Migration stehen. Um die verschiedenen Varianten zu verdeutlichen, wurden Wanderzüge über zwei, drei und auch vier Generationen ebenso gesucht wie Beispiele für Binnenwanderungen über diesen Zeitraum. Gleichzeitig wurden die unterschiedlichen Reviere ausreichend berücksichtigt.[6] Da Zu- und Abwanderung vor allem für die Orte Fischbach/Nahe und Markirch erforscht wurden, werden diese Reviere als Kristallisationspunkte der Recherchen angeführt.
Warum es ausgerechnet zwischen diesen beiden Revieren eine besonders enge Verbindung gab, läßt sich auf die besonderen genealogischen Verbindungen zurückführen, wobei offen bleiben muß, wo nun im einzelnen Ursache und Wirkung zu suchen sind. Das Fischbacher Kupfergebiet lag bekanntlich auf einer Grenzscheide zwischen der Hinteren Grafschaft Sponheim (Landesherren waren hier über lange Zeit die Markgrafen von Baden und die Pfalzgrafen von Zweibrücken-Birkenfeld) und der Wild- und Rheingrafschaft. Der Ort Markirch war ebenfalls, hier zwischen Lothringen und den Herren bzw. Grafen von Rappolstein, geteilt. Nun fällt auf, daß im 16. und 17. Jahrhundert die Herren von Rappolstein ihre Frauen aus dem doch recht fernliegenden wild- und rheingräflichen Hause wählten, dessen Residenzstadt Kirn nur etwa sechs Kilometer von Fischbach entfernt liegt. Noch enger wurden diese familiäre Bande, nachdem in der folgenden Generation ein Pfalzgraf von Birkenfeld-Bischweiler die rappoltsteinische Erbtochter ehelichte, was zur Folge hatte, daß von 1673-1776 zum Teil die selben Landesherrn in Markirch und Fischbach das Sagen hatten (vgl. Abb. 2: Verflechtungen der Herren und Grafen v. Rappolstein mit den Wild- u. Rhein- bzw. den Pfalzgrafen). Dieser Umstand dürfte dazu geführt haben, daß schließlich in beiden Revieren sowohl die Gewerken als auch die leitenden Bergbeamten aus den selben Familien (Kroeber, Unger u. a.) kamen.
Schließlich soll mit vorliegender Untersuchung die Frage nach dem Sozialverhalten der Bergleute gestellt werden. Bei der Wiedereröffnung eines längere Zeit nicht bebauten Reviers werden neben erfahrenen Arbeitskräften auch junge unverheiratete Bergknappen und Schmelzer angeheuert, die sich, wie zu zeigen sein wird, ihre Ehepartner aus der einheimischen Bevölkerung suchen müssen. In der zweiten Generation wird in der Regel eine Heirat unter der Bergarbeiterschaft selbst angestrebt. Eheschließungen mit der einheimischen Bevölkerung sind dann seltener. Für ein nach 70 Jahren Stillstand wieder eröffnetes Bergrevier wird Herrstein-Fischbach in diesem sozialen Wandel vorgestellt.
Nach dem 30-jährigen Krieg und den Wirren der französischen Réunionskriege wurden im Jahre 1697 die Bergwerke um Fischbach wieder neu belebt. Die Gewerkschaft in Fischbach setzte sich aus Frankfurter Kaufmannsfamilien und sponheimischen sowie wild- und rheingräflichen Beamtenfamilien zusammen, eine Allianz, die bis zum Niedergang des Bergbaus in der Zeit um 1770 hielt. Die Bergwerke in Fischbach unterstanden der Aufsicht des Bergvogtes in Herrstein, ein Amt, das über mehrere Generationen die Familie Kroeber bekleidete Die Kroebers beherrschten ab Mitte der dreißiger Jahre des 18. Jahrhunderts auch die rappoltsteinischen (pfälzischen) Bergwerke in Markirch. So entstand ein Verbund zwischen Fischbach, Markirch und auch Imsbach, der bis in die lothrinigischen Grubenfelder in La Croix-aux-Mines reichte.
Für die Wiederaufwältigung im 18. Jahrhundert erwarb der Fischbacher Obersteiger Theophil Unger aus Saalfeld im Jahre 1718 die Abbaurechte von einer nicht näher bekannten Gewerkschaft,[7] die er von 1723 bis 1732 ausübte. Unger betrieb angeblich einen radikalen Raubbau in Imsbach, was sich neben mehreren tödlichen Grubenunglücken auch in der Rückgabe der Pacht durch Unger in der Zeit um 1731/1732 ausdrückte. Unger verließ Imsbach mit einem ansehnlichen Schuldenberg und wanderte nach Markirch, wobei nicht bekannt ist, welche Funktion er dort ausübte. Die Imsbacher Gewerkschaft war somit zahlungsunwillig oder -unfähig und gab die Rechte zurück, der Bergbau wurde 1733/1734 völlig eingestellt. Um 1750 wurde noch einmal mit der Gewerkschaft »Ungers Erben«, der ein Sohn und ein Neffe des Theophil angehörten, versucht, die Bergwerkstätigkeit fortzuführen, ein Unterfangen, das jedoch auch nicht von Erfolg gekrönt war.
Die Blütezeit des Markircher Silber-, Kupfer- und Bleibergbaus lag in den Jahren um 1545-1580. In 34 Jahren wurde ein Reingewinn von 310.000 Gulden* erwirtschaftet. Wie in anderen benachbarten Revieren wurde der Betrieb im 30-jährigen Krieg eingestellt (um 1637). Die Wiederbelebung kam im Jahre 1710/1711. Eine Gewerkschaft aus den Straßburger Kaufleuten Knoll, Durninger und Sederer betrieb die Bergwerke auf der rappoltsteinischen (pfälzischen) Seite der Leber, ferner die zentrale Seigerhütte des Ortes. 1736 erfolgte ein Wechsel, der vor allem sponheimische Amtleute aus der Gegend um Herrstein und Kirn, ferner Bergbeamte aus dem gleichen Gebiet zu Gewerken werden ließ. Diese Umorientierung führte zu der bereits angedeuteten engen Verzahnung der pfälzischen Bergreviere, wobei mit Casimir Kroeber im Jahre 1711 auch ein Bruder des Herrsteiner Bergvogts Johann Peter Kroeber die Funktion des rappoltsteinischen Bergrats in Markirch übernahm. Auf der lothringischen Seite waren die Markircher Bergwerke und die in La Croix an Jean Jacques Sauer (Saur) verliehen. Die Blütezeit mit in der Spitze 500 Beschäftigten in Markirch begann langsam mit dem Jahr 1755 und dauerte bis etwa 1770. Ursache für den Niedergang waren einerseits das Fehlen kapitalkräftiger Gewerken, vor allem aber eine deutliche Erzverarmung. Die gleiche Aussage gilt für die lothringischen Bergwerke in La Croix-aux-Mines.
Abb. 3: Schwerpunkte mitteleuropäischer Ost-West-Wanderung von Berg- u. Hüttenleuten
Die Bergwerke in Poullaouen und Huelgoat wurden nach langem Stillstand in den Jahren 1744 und 1749 wieder aufgelassen. Sie erlebten ihre Blütezeit in den Jahren von 1766 bis 1778. Teufen von 150 Metern in Poullaouen und 200 Metern in Huelgoat wurden mit Kunsträdern bis zu 13 Metern Durchmesser gesümpft. Gefördert wurden Blei- und Silbererze. Die mittlere Jahresleistung zweier Schmelzen lag in der genannten Zeit bei 600 t Blei und 1.750 kg Silber. Unter der Leitung des Direktors Brolemann (Brohlmann) als »Inspecteur des Mines« erreicht man nach kurzem Niedergang im Jahre 1789 eine Produktion von fast 500 t Blei und von 1.226 kg Silber.
Die Gruben von Poullaouen lagen etwa einen Kilometer nordwestlich des Ortes, diejenigen von Huelgoat nahe der Ortschaft, jedoch auf dem Territorium von Locmaria Berrien. Berichtet wird, daß der Hauptteil der Arbeiterschaft aus Deutschland rekrutiert wurde, wobei an qualifiziertem Personal eine Zahl von 60 Personen genannt wird.[9] Die Kirchenbücher beginnen mit Eintragungen zur Bergarbeiterschaft dann auch im Jahre 1744. Der erste Bergmann, der eine Taufe vornehmen läßt, ist der aus Kirn stammende Schmelzer Johann Sebastian Theis, der seine Ausbildung vermutlich in Fischbach und in Ste.Marie-aux-Mines (Markirch) absolvierte, seines Zeichens lutherischer Konfession. Die kirchlichen Amtshandlungen für die Bergleute von Huelgoat sind fast ausschließlich im Ort Loc Maria Berrien registriert. Auch hier ist die erste Erwähnung im Jahr der Wiedereröffnung der Bergwerke 1749 zu verzeichnen.
Im Jahre 1737 erhält ein Guillaume Roussel die Lizenz, auf den Kupfer- und Bleibergwerken von Maisons zu schürfen. Die Arbeiten wurden im gleichen Jahr aufgenommen; in den katholischen Kirchenbüchern dieses Ortes finden sich Amtshandlungen von Bergleuten seit diesem Jahr. Offenbar dauerten die Arbeiten jedoch nicht sehr lange an, denn die meisten der in Maisons tätigen Bergarbeiter, vor allem auch die deutscher Herkunft, finden sich schon Mitte des nächsten Jahrzehnts in Poullaouen und Loc Maria Berrien (Huelgoat).
Erwähnt wird, daß 1776 ein Ingenieur Gensanne eine Beschreibung der dortigen Lagerstätten erstellt, die Ausgangspunkt einer 1779 gegründeten Gesellschaft in Padern ist, die die Schürfrechte für Kupfer, Blei, Eisen und andere Metalle erwirbt.
Die Geschichte der Bergwerke in den Lyoneser Bergen läßt sich bis 1444 zurückverfolgen. In der Frühzeit waren die wichtigsten diejenigen von Brévenne mit seinen silberhaltigen Bleierzen. Noch heute findet man zwischen Brussieu und l’Arbresles zahlreiche Hinweise auf diesen frühen Bergbau. Später, vor allem im 18. Jahrhundert verschob sich das Interesse auf die Pyritfunde von Chessy und Sain Bel mit dem Bergwerk St.-Pierre-la-Palud.
Bisher war die Meinung vertreten worden, daß die freien und für die damalige Zeit recht gut verdienenden Bergleute sich von der Dorfgemeinschaft der umliegenden Ortschaften separierten und Heiraten fast ausschließlich im Umfeld der Bergmannsfamilien stattfanden. Für die dörfliche Bevölkerung ist dies sicherlich weitgehend zutreffend, nicht aber für die städtischen Patrizierfamilien mit ihren wohlhabenden Handelsleuten und Zunftmitgliedern. Hier wurde häufig schnell ein Kontakt aufgebaut, der im Falle des Bergreviers Herrstein sich überraschend auf das wild- und rheingräfliche Kirn fokussierte.Man hätte vermuten dürfen, daß sich Herrstein als Sitz des Bergvogts und des Amtmanns als Treff- und Sammelpunkt der wechselseitigen Interessen anbieten würde. Auch der nur vier km von Fischbach entfernt liegende Verwaltungsmittelpunkt der Herrschaft Oberstein spielte für die Wahl der Ehepartner praktisch keine Rolle. Bisher konnte nur die Eheschließung eines Steigers – und dies auch noch im fernen Markirch – mit der Tochter eines Obersteiner Achatschleifers, des Hans Jacob Leyser (1672-1727) belegt werden. Dagegen wählten die Fischbacher und auch einige Nohfeldener Bergleute die Handelsstadt Kirn an der mittleren Nahe als bevorzugten Ort für familiäre Bindungen. Vor allem waren es die alteingesessenen Familien Rheinländer (Handelsleute und Gerber), Engisch (Schreiner und Maurer) und die aus Hahnenbach bei Kirn stammende Familie Theiß, die auf diesem »Heiratsmarkt« begehrt waren. Zugleich nutzten Söhne aus diesen Bürgerfamilien die Chance, sich in den Bergmanns- und Schmelzer-Berufen ausbilden zu lassen. Wir finden so in Markirch Johann Sebastian Theiß und Johann Culmann Rheinländer, beide aus Kirn, als ausgebildete Schmelzer (Tabelle 1b). Die erste Eheschließung in Niederwörresbach, dem für Fischbach zuständigen Pfarrort, findet bereits im Jahre 1701 durch den Fischbacher Obersteiger Theophil Unger statt, der vermutlich auch der Initiator der engen Kontakte zu Kirn wurde. Er ehelicht 1701 in Niederwörresbach Anna Justina Rheinländer, eine Tochter der Rothgerbers Joh. Culmann Rheinländer. Kürzlich wurde erstmals darauf hingewiesen, das die familiären Beziehungen zwischen der Montanindustrie des Fischbacher Umfeldes mit der ansässigen Bevölkerung enger waren als bisher angenommen.[12] Diese These findet nun ihre Bestätigung.[13] Dazu kommt, daß die Verbindungen zwischen Fischbach und Markirch noch viel stärker ausgepräg waren als man bisher annahm.[14] Daß dabei ausgerechnet das wild- und rheingräfliche Kirn begehrt war, lag sicherlich in der Sozialstruktur dieser Stadt als Handelszentrum an der oberen Nahe begründet.
Abb 4: Nachkommen des Kirner Handelsherrn Joh. Culmann Rheinländer
Kirner Eheleute der Fischbacher Bergleute wurden, bei entsprechender Stellung ihres Ehemannes, auch in Kirchen beigesetzt. Theophil Ungers Grabplatte findet sich in Markirch und die seiner Ehefrau Anna Justina Rheinländer gleichermaßen. Die Grabplatte des ehemaligen Schmelzers Johann Knieling d. Ä. und seiner Ehefrau Maria Elisabeth Rheinländer (Nr.12 der Aufstellung) ist in der Fischbacher Kirche zu finden. Dabei sind die Daten der Eheleute Knieling/ Rheinländer auf dem Grabstein korrekt. Der im Einwohnerbuch von Kirn[15] mit »Anna Katharina« (* 22.10.1694) angegebene Namen beruht auf einem Übertragungsfehler, was schon vermutet wurde.[16] Durch Einsicht in das ev.-lutherische Kirchenbuch von Kirn konnte dies nun bestätigt werden.
In Tabelle 1a werden fünf Ehefrauen mit Namen Engisch erwähnt, die Töchter der Brüder Johann Nicol (1661-1709), Johann Culmann (1671-1722) und Johann Conrad (1674-1746) waren. So verwundert es nicht, das Johann Georg Engisch (1665-1742), Kunst- und vor allem Kirchenmaler, ein weiterer Bruder der drei genannten Engisch, beauftragt wurde, auch die Kirchen von Fischbach und Imsbach auszuschmücken. Bekannt sind von ihm Arbeiten in den Kirchen Dhaun, Dill, Enkirch, Herren-Sulzbach, Herrstein, Hirschfeld, Irmenach, Kleinich, Löllbach, Lötzbeuren, Mülheim/Mosel, Ravensbeuren, Sien, Starkenburg, Stipshausen und Wolf.[17] Initiator der Aufträge in Fischbach und Imsbach war zweifellos Theophil Unger, mit Sicherheit in Imsbach und wahrscheinlich auch in Fischbach. Unger war der erste Fischbacher Obersteiger von 1700/1701 bis 1718/1719, war dann Bergwerksbetreiber in Imsbach von 1723 bis 1731/1732.
Tabelle 1a: Einheirat von Fischbacher Bergleuten der I. Generation in Kirner Bürgerfamilien
Nr. | Name | Verheiratet | Ehepartner | Beruf |
---|---|---|---|---|
1 | Bamberg(er), Friedrich | Kirn .r.k 21.12.1768 | Maria Marg. Keller, T. v. Johann Adam Keller aus Kirn |
1766 Obersteiger Walhausen, 1768 Bergverwalter Hinzweiler |
2 | Bender, Johann Jacob | Kirn r.k., 10.1.1719 | Schuch, Anna Eva aus Kirn | Bergmann in der Hartz |
3 | Fickelscher(er), Johann Friedrich | Kirn 16.7.1709 | Simon, Anna Juliana, T. v. Sebastian Simon aus Kirn |
Bergmann »In der Hartz« und in Markirch |
4 | Fickelscher(er), Johann Friedrich | Zweitehe in Kirn | Andreas Susanna Elisabeth, T. v. Otto Sebastian Andreas aus Kirn |
Bergmann in Fischbach, Steiger in Markirch |
5 | Hüter (Hütter), Jakob Heinrich | Nohfelden 14.4.1732 | Marmor Anna Esther, T. v. Casimir Marmor aus Kirn |
Bergmann in Fischbach, Steiger in Nohfelden |
6 | Hutschenreiter, Gottlieb | Nohfelden 16.2.1747 | Marmor Anna Cathar. Elisabeth, T. v. Casimir Marmor aus Kirn |
Bergmann in Nohfelden |
7 | Schulz, Hermann Dietrich | Kirn 30.9.1732 | Engisch, Marie Juliane, T. v. Johann Nicol Engisch aus Kirn |
Bergmann in Fischbach, Steiger und Obersteiger im Bergwerk Kirn |
8 | Träger, Johannes | Nohfelden 17.8.1732 | Engisch, (Anna) Juliane, T. v. Joh. Culman E. u. Maria Marg. Schneegans aus Kirn |
Bergmann in Nohfelden |
9 | Scholl, Johann Heinrich | vor 1726 | Engisch, Maria Justina, T. v. Johann Conrad Engisch aus Kirn |
Steiger in Imsbach |
10 | Lachmann, Christian | um 1723 | Engisch, Anna Marg., T.v Johann Conrad Engisch aus Kirn | Obersteiger in Imsbach und Markirch |
11 | Spring, Johann Bernhard | Imsbach 1.5.1730 | Engisch, Anna Christina, T. v. Johann Conrad Engisch, Kirn |
Bergmann in Imsbach |
12 | Unger, Theophil | Niederwörresbach 1701 | Rheinländer, Anna Justina, T. v. Hans Culmann Rheinländer aus Kirn |
Obersteiger Fischbach, Bergwerksbetreiber Imsbach, zuletzt Markirch |
13 | Knieling, Johannes | Niederwörresbach 25.8.1716 | Rheinländer, M. Elisabeth, T. v. Hans Culmann Rheinländer aus Kirn |
Schmelzer in Fischbach |
14 | Merckel, Johann Heinrich | Niederwörresbach 8.9.1716 | Creutzer, Susanna Marg., T. v. Nickel Creutzer aus Kirn. |
Bergmann in Kastel und Fischbach |
15 | Köhler, Georg Andreas | Markirch 1741 | Theiß, Maria Juliane, T. v. Joh. Michel Theiß aus Kirn |
Steiger in Imsbach und La Croix |
16 | Lehrmann, Friedrich | Niederwörresbach 18.4.1724 | Schlosser, Elis. Cath. T. v. Wilhelm Schlosser aus Kirn |
Bergmann in Fischbach |
17 | Unger, Catharina Elisabeth | Imsbach 12.6.1731 | Nonnweiler Joh. Jakob, Pfarrer in Bärweiler, Krs. Kreuznach, stammt aus Kirn S. v. Joh. Nicol Nonnweiler aus Kirn |
T. v. Theophil Unger |
18 | Günther, Caspar | Markirch 25.11.1732 | Nonnweiler Anna Elisabeth , * Kirn 3.4.1704, T. v. Joh. Nicol Nonnweiler aus Kirn |
Obersteiger i.Markirch, stammt aus Schneeberg |
Abb. 5: Die Kirner Handwerker- u. Künstlerfamilie Engisch
Die Namen der »bürgerlichen« Bergleute, die aus Kirn stammend den Beruf des Schmelzers attraktiv fanden, sind in der nachfolgenden kurzen Zusammenstellung angegeben. Dabei werden nicht nur aus Kirn die Familien Rheinländer und Theiß wieder genannt, sondern auch der aus Niederhosenbach kommende (Johann) Nickel Simon, der selbst Bergmann in Fischbach wird, seine Söhne aber den Beruf des Schmelzers erlernen läßt. Es ist lohnend, die Aktivitäten dieser Familie näher zu betrachten, eine Kurzbeschreibung ist als Nr. 3 der Tabelle 1b beigefügt. Erwähnenswert ist, das mit Nickel Simon sen., Johann Nickel Simon und Georg Nickel Simon im Jahre 1737 gleich drei Familienmitglieder der Fischbacher Knappschaft angehörten, was auch den Angaben in Tabelle 1b entspricht.
Tabelle 1b: Bergleute und Schmelzer aus Kirner Familien in Fischbach und Markirch
Nr. | Name | Herkunft | Ehepartner | Beruf |
---|---|---|---|---|
1 | Rheinländer, Joh. Culmann, S. von Reichard Rheinländer | Kirn ∞ Markirch 30.5.1730 |
Anna Katharina Kubin, T. v. Metzger Kubin aus Markirch |
Schmelzer und Garmacher in Markirch (Seigerhütte) Waldschreiber und Kontrolleur der Bergwerke in La Croix |
2 | Rheinländer, Philipp Heinrich | Kirn ∞ Markirch 23.8.1744 |
Charlotta Sophia Tack, T. v. Kilian Tack aus Zweibrücken |
Schmelzer in Markirch |
3 | Theiß, Johann Sebastian | Kirn ∞ Markirch 1.5. 1741 |
Siegewald, Johanna Susanna aus Markirch | Schmelzer in Markirch |
4 | Rheinländer, Georg Emich Christian | S. v. Joh. Sebastian Rheinänder aus Kirn und Zweibrücken | † tödlich verunglückt Markirch 3.12.1743 | Bergknappe in Markirch |
5 | Simon, Johann Nickel Söhne: |
Niederhosenbach ∞ Niederhosenbach 23.1.1700 |
∞ N.N. Anna Franzisca | Bergmann in Fischbach |
6a | Simon, Johann Nickel | Niederhosenbach t Niederhosenbach 16.9.1701 |
Röster und Schmelzer in Allenbach | |
6b | Simon, Johann Jakob | Niederhosenbach t Niederhosenbach 15.6.1703 † Markirch 22.7. 1761 |
Bergschmied in Markirch | |
6c | Simon, Georg Nickel | Niederhosenbach t Niederhosenbach 8.7.1705 b Kleinich 5.1.1775 |
Elisabeth Margaretha Seifert ∞ Niederwörresbach 16.1.1731 |
Bergmann in Fischbach und Kautenbach |
6d | Simon, Johann Christian | Niederhosenbach t Niederhosenbach 3.4.1707 † Markirch 5.5.1756 |
∞ I. Markirch 12.10.1732 Susanna Rußer, T. v. Müller Rudolph Rußer in Markirch (lothringische Seite) ∞ II. 11.6.1737 Markirch Maria Susanna Trimbach |
Schmelzer auf der Seigerhütte in Markirch |
Bei der Nennung der Kirner Einheiraten in die Fischbacher Bergarbeiterschaft darf aber auch ein Fischbacher Einwohner nicht vergessen werden. Die Nachkommen des Tuchmachers und Gemeinsmanns Johann Bauler und seiner Frau Anna Margaretha Stein heiraten mehrfach Fischbacher Bergleute der I. Generation, darunter Mitglieder der Familien Baumann, Günther (2x) und Simon. Der gesamte Familienverband Bauler, Baumann, Günther und Simon wandert dann nach Markirch und wird über lange Zeit dort ansässig (s.Kap.4.3.2).
In der II. Generation ist zu unterscheiden zwischen Eheschließungen unter den Kindern der ersten Einwanderer und, da der Bergarbeiterzustrom im Laufe der Jahrzehnte aus den klassischen Montanzentren nicht abnahm, zwischen späteren Neuzuwanderern und Kindern der bereits seit Jahren in Fischbach/Nohfelden/Allenbach lebenden Bergmanns- und Schmelzerfamilien. Zunächst einige Beispiele für die Einheirat von jungen Bergknappen vor allem in die bestehende Fischbacher Bergmannssiedlung (Tabelle 2).
Tabelle 2:
Einheiraten von Bergleuten (laufende Zuwanderung) in bestehende Fischbacher Bergmannsfamilien
Nr. | Name | Herkunft | Ehepartner | Heirat, Ort/Datum |
---|---|---|---|---|
1 | Barth, Sebastian Ehrenfried | Chursachsen | Anna Dorothea Günther, T. v. † Christian Günther aus Saalfeld, Steiger in Fischbach |
Niederwörresbach, 6.11.1725 |
2 | Franck, Andreas | Clausthal | Anna Margaretha Banitz, T. v. Johann Christoph Banitz, Schmelzer in Allenbach |
Allenbach, 20.6.1754 |
3 | Heberle, Franz | Amt Schwarzenberg/Sachsen | Anna Maria Heberle, T. v. † Untersteiger Gabriel Förster |
Niederwörresbach, 3.9.1729 |
4 | Korb, Johann Michael | Wallenbdorf b. Saalfeld/Thüringen | Dorothea Charlotte Siegel, T. v. Johann Christoph Siegel |
Nohfelden, 13.6.1758 |
5 | Kühnemann, Heinrich | Saalfeld/Thüringen | Justina Elisabeth Förster, T. v. † Untersteiger Gabriel Förster |
Niederwörresbach, 3.5.1729 |
6 | Leuxner, Johann Gottfried | Nittersgrün/Sachsen | Anna Amalia Simon, T. v. Nickel Simon |
Niederwörresbach, 16.1.1731 |
7 | Langer, Johann Michael | Kirchstädtel/Chursachsen | Maria Catharina Seifert, T. v. Untersteiger Samuel Seifert |
Niederwörresbach, 16.1.1731 |
8 | Löser, Johann Ernst | Johanngeorgenstadt/Erzgebirge | Maria Elisabeth Förster, T. v. † Untersteiger Gabriel Förster |
Niederwörresbach, 6.5.1732 |
9 | Westenmeyer, Conrad | Goddelsheim/Waldeck | Maria Dorothea Hüter (Hütter), T. v. Jakob Hütter, Obersteiger |
Nohfelden, 15.9.1739 |
10 | Wiegand, Johann Friedrich | Oberndorf/Chursachsen | Maria Elisabeth Krischer, T. v. Martin Krischer, Bergmann |
Niederwörresbach, 29.5.1736 |
In der II. und III. Generation sind die Eheschließungen zwischen Kindern der im Revier lebenden Bergleute am häufigsten. Auch hier einige Beispiele.
Tabelle 3:
Heiraten in der II. und III. Generation zwischen Kindern von Bergmannsfamilien
Nr. | Ehemann | Vater | Ehefrau | Vater | Heirat, Ort/Datum |
---|---|---|---|---|---|
1 | Banitz, Johann Georg, Schmelzer in Allenbach | Banitz, Johann Christoph, Schmelzer in Idar, Honnefeld, Kastel, Röderbach und Allenbach | Margaretha Fuchs | Philipp Fuchs, Bergmann in Fischbach |
Allenbach |
2 | Baumann, Friedrich, Bergmann in Fischbach |
Baumann, Johann Paul, Bergmann in Fischbach |
Maria Rosina Langer | Michael Langer, Untersteiger in Fischbach |
Niederwörresbach, 15.11.1757 |
3 | Bleying, Johann Dietrich Bergmann in Fischbach | Bleying, Friedrich, Bergmann in Fischbach | Barth, Anna Christina | Barth, Sebastian, Bergmann in Fischbach | Niederwörresbach, 7. (?). 1759 |
4 | Jungbluth, Carl Ludwig Bergmann in Kautenbach | Junbluth, Joh. Michael, Bergmann in Fischbach | Catharina Kuhn | Joh. Mathias Kuhn, Steiger in Kautenbach | Kleinich, 8.10.1776 |
5 | Klemm, Christophel, Bergmann in Veldenz | Klemm, Johann Adam, Steiger in Veldenz | Anna Eva Geyer | Jost Geyer, Pochsteiger in Fischbach und Kautenbach | Kleinich, 18.11.1766 |
6 | Krischer, Johann Jakob, Bergmann in Fischbach | Krischer, Martin, Bergmann in Fischbach | Baumann, Maria Juliana | Johann, Paul Baumann, Bergmann in Fischbach | Niederwörresbach, 29.9.1755 |
7 | Löser, Johann Ernst, Bergmann in Fischbach | Christoph Löser, Bergmann in Fischbach | Förster, Maria Elisabeth | Gabriel Förster, Bergmann in Fischbach | Niederwörresbach, 6.5. 1732 |
8 | Ludolph, Adolf Emich Kurpfälzischer Bergmeister | Ludolph, Johann Conrad Hüttenschreiber in Idar, Fischbach und Allenbach | Anna Maria Geyer | Jost Geyer, Pochsteiger in Fischbach und Kautenbach | Trarbach, 15.9.1764 |
9 | Mülhahn, Johann Christoph, Bergmann in Fischbach | Mülhahn, Hans Peter, Bergmann in Fischbach | Gindel, Susanna Dorothea | Gindel, Christoph, Bergmann in Fischbach | Niederwörresbach, 22.1.1754 |
10 | Schröder, Johann David, Bergmann in Fischbach | Schröder Georg, Bergmann in Fischbach | Anna Maria Georgy | Christian Georgy, Bergmann in Nohfelden und Fischbach | Niederwörresbach, 16.2.1746 |
Als Fazit der Betrachtungen zum Sozialverhalten der Fischbacher Bergleute bleibt festzuhalten, daß in der ersten Generation eine überaus starke Affinität zur benachbarten wild- und rheingräflichen Handelsstadt Kirn bestand, das in der zweiten und dritten Generation die Berg- und Hüttenleute unter sich blieben und daß Abwanderungen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in der Regel in die Vogesen nach Markirch gingen.
Die Tatsache, daß Casimir Kroeber schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts sein Amt als Bergvogt in Markirch antrat, hat die Hinwendung von Fischbach zu Markirch schon früh entscheidend gefördert. Dies soll am Beispiel der Bergbeamtenfamilie Kroeber dann auch nachgewiesen werden, ebenso wie an zahlreichen anderen Sippen, die ihre Wanderzüge bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts in die Bergbaugebiete um Lyon, nach Poullaouen und nach Südfrankreich ausdehnten. Selten wurden die reichen Silber-, Kupfer- und Bleiminen in den Vogesen ausgelassen, sodaß Markirch in sehr vielen Fällen eine Schlüsselstellung einnahm. Der genealogische Abriß beschreibt zunächst die Familiendaten einiger höherer Bergbeamter, dann wird die in Fischbach, Imsbach und Markirch tätige Sippe Unger aufgelistet. Es folgen eine Reihe von Familien, deren Anwesenheit in französischen Revieren über Markirch hinausgeht. Zur ersten Orientierung sind die Aufenthaltsorte der jeweiligen Familie oder Sippe neben dem Namen eingerahmt.
Meinl, Johann CasparS. v. Georg Meinl und Eva N.N., vermutlich aus Graslitz/Böhmen
Bergmeister in Poullaouen, vorher in Maisons und Puilaurens/Languedoc, Dep. Aude
* Graslitz/Böhmen um 1700/1705, † (?)
∞ I. Margareta Naumann (* um 1702, † Maisons 31.12.1737, 35 J.)
∞ II. Maisons 5.2.1741 Maria Angelica Hartmann (sie stammt angeblich aus dem Trierischen, * um 1709, † 25.8.1745 Poullaouen)
∞ III. (?) Charlotte Urvoaz († 1748)
∞ IV. (?) Guyonne Isaac
Johann Caspar Meinl entstammt vermutlich der bekannten Graslitzer Bergmannsdynastie, die bereits im Graslitzer Bergbuch 1590-1614 erwähnt wird.[18] Daß Caspar Meinl nach seiner Ausbildung in Graslitz noch Zwischenstationen eingelegt hat, ist wahrscheinlich. Die Heirat mit Margareta Naumann liegt zeitlich vor dem Aufenthalt in Maisons/Puilaurens. Meinl ist der langjährige Betriebsführer der kombinierten Bergwerke in Poullaouen/Huelgoat. Seine Herkunft aus Böhmen wird am 5.3.1741 bei der Taufe seines Sohnes Joseph in Maisons erwähnt.
Kroeber, CasimirS. v. Johann Burkhard Kroeber, Amtmann und Bergvogt zu Herrstein,1713 Bergvogt in Markirch, rappoltsteinischer Rat und Intendant der elsässischen Bergwerke, Rentmeister
* 14.2.1686 Herrstein, † Markirch 12.3.1753 nach langwieriger Krankheit
∞ um 1716/1717 Amalie Catharina Simon, * Bischweiler 2.1.1695, † Markirch 18.12.1769, T. v. Johannes Simon, pfalz-sponheimischer Kanzleirat und Sekretär zu Bischweiler, und Anna Catharina Patrick
Kinder:
Johann FriedrichBergassistent u. Gewerke in Markirch 1753
* Markirch 29.4.1718, † Markirch 25.8.1765
∞ Rappoltsweiler/Markirch 23.6.1745 »in Rath Kroebers Behausung in Mariakirchen« mit Maria Margaretha, * Markirch 3.8.1723, T. v. Johann Jakob Saur (Sauer), Direktor und Entrepreneur der lothringischen Bergwerke (* um 1687, † Markirch 11.1.1757 nach langwieriger Krankheit und Wassersucht, begraben in der Kapelle zu Fortelbach)
Kinder:
Maria Catharina, * Markirch 12.4.1746 Sophia Caroline, * Markirch 1.10.1747, † Markirch 8.2.1748 Sophia Charlotte, * Markirch 27.5.1751, † Markirch 31.1.1752 Christian Karl, * Markirch 19.1.1753 Carolina Jacobina Christiana, * Markirch 1754, † Markirch 8.6.1756 Johann Carl* Markirch 12.9.1719
cand. jur. 1744
† Rappoltsweiler 1.3.1751 an einer auszehrenden Krankheit, wurde nach seinem Tode von Rappoltsweiler nach Markirch gebracht und dort beerdigt[19] (beigesetzt in der luth. Kirche) Caroline* Rappoltsweiler 2.2.1721
Christian* Rappoltsweiler 24.8.1722, † Rappoltsweiler 24.8.1722
Maria Catharina* Rappoltsweiler 4.5.1726, † Rappoltsweiler 4.5.1726
Johann Casimir Kroeber entstammt der sponheimischen Amtmannfamilie, sein Bruder war Johann Peter Kroeber, Bergvogt zu Herrstein. Ob Casimir eine langjährige bergmännische Ausbildung genossen hat, ist nicht bekannt. Auf jeden Fall trat er als Mitgewerke in der Fischbacher Gewerkschaft in Erscheinung und war vermutlich Mitinitiator der 1736 gegründeten Gewerkschaft Kroeber und Schreiber, an der auch sein Sohn Friedrich als Bergvogt und sein Bruder Johann Peter Kroeber[20] sowie zahlreiche sponheimische Amtleute beteiligt waren.[21] Ferner war die Heirat des ältesten Sohnes des Casimir, Johann Friedrich Kroeber, mit einer Tochter des lothringischen Bergwerksbeauftragten Jean J. Saur (Sauer) ein geschickter Schachzug, um auch Einfluß auf die lothringischen Gruben in Markirch und La Croix zu gewinnen.[22] Sauer besaß zudem die Abbaurechte in Falck, Hargarten und Wallerfagen.[23] Er starb in Markirch im Jahre 1757 als Johann Jacob Sauer in Alter von 70 Jahren, wurde also um 1681 geboren. Casimir Kroeber und Jean Jacques Sauer waren somit fast gleichaltrig.
Abb. 6: Stammtafel der Bergwerkseigner Kroeber
Sauer (Saur), Johann JakobSohn von Johann Jacob Sauer, Bankier zu Nancy (?)
* um 1687, † Markirch 11.1.1757 (begraben in der Kapelle zu Fortelbach)
∞ Anna Maria Mayer
Bankier und Unternehmer (Principal der Manufaktur) auf der lothringischen Seite von Markirch, Bergintendant der lothringischen Bergwerke
Kinder:
Johann Daniel1749 Intendant der Kupferbergwerke in Le Thillot
* Markirch 3.3.1721, † Markirch 18.4.1752 Maria Margaretha* Markirch 3.8.1723
∞ Rappoltsweiler/Markirch 23.6.1745 »in Rath Kroebers Behausung in Mariakirchen« Johann Friedrich Kroeber, S. v. Bergvogt Casimir Kroeber Maria Elisabeth* Markirch 23.6.1724
∞ Markirch 25.4.1746
Johann Rudolph Saltzmann, luth. Pfarrer zu Markirch, S. v. † Handelsmann Friedrich Carl Saltzmann zu Straßburg Anna Maria∞ Markirch 1.3.1745 Johann Jakob Barth, Dr. beider Rechte u. Archivar der Stadt Straßburg, S. v. Johann Heinrich Barth, Professor d. Univ. Straßburg
Schreiber, Christian FriedrichBergmann in Imsbach, Bergverwalter und Gewerke in Markirch, stammt aus dem Harz (Rammelsberg), seit 1724 in Markirch
* um 1700, † Markirch 13.3.1766
∞ Imsbach 6.6.1724 Anna Dorothea Unger, T. v. Theophil Unger
Kinder:
Anna Philippina,* (?), † (?)
∞ Münchweiler 3.10.1447, Georg Carl Liernur, * Bad Dürckheim 26.11.1715, 1731 Sudium Straßburg, 1733 Gießen, 1737 Feldprediger, 1743/1744 Hofprediger Hessen-Darmstadt, 1745-1763 Pfarrer in Bad Dürckheim, 1763-1776 Supenintendant ebendort, Gewerke in Markirch Johann Casimir,Schmelzer in Markirch
* Markirch 8.10.1726
† Markirch 9.12.1758
∞ Markirch 25.7.1751 Maria Elis. Finck, T. v. Johann Christoph Finck, Berginspektor in Markirch
Kinder:
Dorothea Elisabeth, * Markirch 28.11.1753 Christoph Heinrich, * Markirch 14.5.1755, † Markirch 23.9.1752 Christian Friedrich* Markirch 15.10.1757, † Zuadal Canal 22.10.1774 (?) »nach einem unglücklichen Fall in der Grube und langwierigen schmerzhaften Umständen«
Amalia Catharina* Markirch 10.9.1730
Theophil HeinrichPfalz-zweibrückischer Bergadministrator zu Markirch, * Markirch um 1729, † Markirch 25.4.1778
Christian Jacob* Markirch 23.5.1732
Johann Friedrich* Markirch 12.8.1736
Dorothee Elisabeth* Markirch 19.5.1734, † Heidelberg 30.12.1776
∞ Markirch 4.6.1752 Johann Daniel Fladt, bei churfürstl. Gerichtlicher Administration zu Heidelberg, S. v. Johann Daniel Fladt , † Regierungsrat
Die unternehmerische Führung der sponheimischen Familien auf der rappoltsteinischen Seite der Leber wurde nicht nur durch die Amtsübernahme von Casimir Kroeber eingeleitet. Dieser benötigte fachmännische Assistenz und fand diese im Reservoir seines angestammten Reviers um Herrstein, vor allem in den Kupferbergwerken Fischbach und Imsbach. Eine ganz besondere Rolle spielte dabei die Sippe Unger, deren erster Namensträger gleich zu Beginn des Wiederbeginns in Fischbach um 1700 aus Thüringen zugewandert war.
Theophil, Florian und Christian Unger, alle vermutlich Söhne des Saalfelder Obersteigers Melchior Unger, wanderten um 1700 nach Fischbach. Melchior Unger wurde kurz nach 1700 Obersteiger in Fischbach und bekleidete diesen Posten über fast 20 Jahre bis 1718. Er hatte über seine zweite Frau verandtschaftliche Verbindungen nach Kirn (s. Tabelle 1). Theophil war ein vielseitiger und nicht unumstrittener Mann. Er wird in der Folge 1719 Bergmeister in Kirchheimbolanden und engagiert sich als Betreiber des Bergbaus am Rothenkircherhof ( damals Rodenkirchen). Diesem Engagement war nur eine kurze Betriebszeit beschieden. Genannt wird das Bergwerk, ein Pochwerk und eine Schmelze. Allem Anschein hat das Unternehmen nur bis 1720/1721 gedauert, später findet sich nur noch eine Erwähnung eines Schmelzers Anfang 1728.[24] Unger wendet sich anderen Projekten zu. Er wird Mitgewerke der Mörsfelder Gruben, nach 1732 Kuxenbesitzer der Quecksilber-Vorkommen im Eichelscheider Wald. Er wird 1735 wegen Raubbau der Belehnung in Mörsfeld enthoben. Zwischen 1723 und
Abb. 7: Stammtafel der Berg- u. Hüttenleutefamilie Unger (I)
1732 ist Unger Betreiber der Bergwerke in Imsbach, wo angeblich der gleiche Raubbau betrieben wurde. Unger ließ 1732 in Imsbach 2590 Gulden* Schulden zurück. Theophil Unger wurde um 1675 geboren und starb in Markirch 1740 (begraben in der Kirche zu Markirch hinter dem Altar neben seiner Frau). Nun wäre es gewiß nicht gerecht, Theophil Unger nur als einen Ausbeuter der Bergschätze in den ihm anvertrauten Revieren zu betrachten. Aus Fischbach ist ein Raubbau nicht nachgewiesen, unter der Aufsicht des Herrsteiner Bergvogts Johann Peter Kroeber scheint sich sogar ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen den beiden Männern entwickelt zu haben.
Die in der Zeit Ungers angewandten Instumente der Wirtschaftslenkung zielten in erster Linie auf eine Mehrung der Finanzkraft des Landesherrn. Die Vermehrung der Geldmenge im Lande, vor allem auch durch im Lande selbst erzeugte Edelmetalle, rechtfertigten häufig auch den Weiterbetrieb solcher Gruben und Schmelzen, die keine Ausbeute mehr erwirtschafteten.[25]
Auch sein Engagement in Markirch in der Gewerkschaft Kroeber und Schreiber spricht eher für eine hohe bergmännische Kompetenz, die man nicht missen wollte. Vermutlich war Unger ein echter Vertreter des Merkantilismus, verschwenderisch in seinem Lebensstil, der Steigerung der Geldmenge verpflichtet und den Künsten zugewandt. Unter Unger wurden die Kirchen in Fischbach und Imsbach von dem Kirner Maler Johann Georg Engisch ausgestaltet. Man darf davon ausgehen, das die bisher unsicheren Datierungen dieser Arbeiten in die Amtszeit des Theophil Unger fallen. Zudem stiftet er sein gesamtes Vermögen bei seinem Tode der lutherischen Kirche in Markirch abzüglich 400 Gulden* für seine Erben.[26]
Florian Unger folgte seinem Bruder als Obersteiger in Fischbach, blieb dort und starb im Jahre 1745. Sowohl Kinder von Theophil als auch von Florian wanderten nach Markirch weiter und begründeten dort eine weitverzweigte Bergmannsdynastie mit zumeist führenden Tätigkeitsmerkmalen. Dabei fällt auf, daß bis auf Johann Christian vor allem die Kinder von Florian Unger in den männlichen Linien erfolgreich die Tradition der Bergleute und Schmelzer in Markirch fortsetzen. Einen Überblick über die nachstehend aufgeführten Bergleute und Schmelzer Unger vermitteln die Geschlechtertafeln in den Bildern 6 und 7.
Unger, TheophilObersteiger in Fischbach 1700/1701-1718, S. v. Melchior Unger aus Saalfeld
* um 1675, † Markirch 30.11.1740
∞ I. (?) N.N. , diese † vor 1701
Kinder aus der ersten Ehe:
Johann ChristianObersteiger in Imsbach seit 1724, Gewerke bei Ungers Erben in Imsbach
* (?), † (?), ∞ Kirchheimbolanden 5.9.1724 Anna Christina Baum, T. v. Schöffen und Metzger Joh. Adam Baum aus Kirchheimbolanden Anna Maria* (?), am 6.10.1719 als »älteste Tochter von Theophil Unger« in Kirchheimbolanden erwähnt
∞ II. Kirn 8.11.1701 Anna Juliana (Anna Elisabeth Justina) Rheinländer (* Kirn 17.2.1782, † Markirch 16.5.1738), T. v. Johann Culmann Rheinländer, Gerichtsverwandter und Handelsmann zu Kirn, beide Eheleute in der luth. Kirche in Markirch begraben. Kinder:
Johann FriedrichBergoffiziant in Daimbach bei Mörsfeld
* Fischbach 21.7. 1702, † Markirch 6.1.1777
∞ Jacobina N.N. (* um 1702, † Markirch 8.9.1759) Weintraut Maria Johanetta Catharina* Fischbach 20.3.1704
Anna Dorothea* Fischbach 10.2.1706, † Markirch 20.11.1758
∞ Imsbach 6.6.1724 Schreiber Christian Friedrich, Bergschreiber in Imsbach, dann Bergverwalter in Markirch, Gewerke in Markirch Anna Elisabetha Justina* Fischbach 18.11.1708
∞ I. Imsbach 1731 Heinrich Ludwig Hofmeister
∞ II. Imsbach 16.1 1735 Johann Balthasar Jungk, Pfarrer zu Münchweiler Elisabeth Catharina* Fischbach 19.9.1709, † Fischbach 14.6.1713
Johann ChristianGarmacher und Schmelzer in Markirch
* Fischbach 13.8 1711, † Markirch 13.6.1744, begraben unter der Kanzel der luth. Kirche
∞ Markirch 26.7.1740 Maria Rosina Finck, T. v. Johann Christoph Finck, Gruben-Inspektor und Zehntner in Markirch (dieser stammt von Schneeberg, * um 1688, † Markirch 16.3.1759)
Kinder:
Christian Friedrich, * Markirch 7.12.1742, † Markirch 19.4.1747 Elisabeth Juliane* Markirch 4.1.1745 (posthum), † Markirch 28.8.1775
∞ Markirch 1754 Florian Unger, S. v. Carl Friedrich Unger Catharina Elisabeth* Fischbach 20.12.1712, konf. Imsbach 1725
∞ Imsbach 12.6. 1731 Johann Jakob Nonnweiler, Pfarrer zu Bärweiler Maria Salome* Fischbach 2.10.1714, † Fischbach 3.5.1716
Carolina Maria* Fischbach 28.11.1716, † Fischbach 4.12.1716
Adolph Albert* Fischbach 26.12.1717, † Fischbach 3.1.1718
Joh. Reinhard* Kirchheimbolanden 23.1. 1719, b Imsbach 26.11.1724, 5 3/4J.
Unger, FlorianObersteiger in Fischbach, S. v. Melchior Unger aus Saalfeld.
* um 1679, † Fischbach 19.2.1745 (Schlagfluß)
∞ I. Anna Maria Goltz († vor 1706)
∞ II. Niederwörresbach 20.7.1706 Anna Elisabeth Dreyer
Kinder:
Carl Friedrich* um 1698, † Markirch 20.11.1771
wird in Markirch Schmelzer, später Hüttenmeister und Mitgewerke in der Seigerhüttengewerkschaft
∞ Markirch 30.5.1730 Maria Salome Weber (* um 1712, † Markirch 13.6.1741 im Kindbett)
Kinder.
FlorianHüttenmeister in La Croix, * Markirch 30.3.1731, † La Croix 30.3.1775,
∞ Markirch 1754 Marie Julie Unger, Tochter v. Johann Christian Unger Elisabeta Dorothea, * Markirch 25.11.1732, † Markirch 14.2.1736 Johann Friedrich, * Markirch 20.8.1736, † Markirch 30.8.1736 Theophil, * Markirch 25.11.1738 Johann Carl1773 als ehemaliger Bergoffizier im »Savoyischen« genannt, später Bergoffiziant zu Markirch
* Markirch 13.6.1741
∞ Markirch 1773 Maria Charlotte Schreiber, T. v. Christian Friedrich Schreiber Carl Ludwig, * Fischbach 29.9.1707, † La Croix 30.3.1774 Johann Christian, * Fischbach 13.8.1711, † Fischbach 13.1.1714 Johann David, * Fischbach 1.11.1713 Maria Elisabeth, * Fischbach 6.1.1717, † Fischbach 26.12.1719
Weitere Kinder von Florian Unger, möglicherweise aus I. Ehe:
Johann ChristophBergmeister in Fischbach, Berginspektor zu Imsbach in den Jahren 1752-56, 1756 Berginspektor auf dem Leiniger Bergwerk
∞ I. Niederwörresbach 29.11.1735 Anna Elisabeth Kroeber († Fischbach 2.3.1745), T. v. Carl Kroeber, Steiger aus Fischbach
∞ II. Christina Margaretha N.N.
Kinder:
David Burckhardt, * Imsbach 21.2.1752, † Imsbach 3.11.1754 Wilhelm. Sophia, * Imsbach 24.4.1753, † Imsbach 9.11.1756 Friedrich Carl, * Imsbach 9.6.1756 Anna Rosina* (?) in Saalfeld (Angabe bei der Taufe ihres ersten Kindes in Veldenz
∞ vor 1732 Heinrich Erasmus Beckmann aus Saalfeld, Steiger in Veldenz Anna Dorothea* (?), ∞ vor 1740 Johann Knieling d.J., Schmelzer aus Fischbach, stammt aus Steinbach in Sachsen-Meiningen
Abb. 8: Stammtafel der Berg- u. Hüttenleutefamilie Unger( 2)
Unger, Christianvermutl. Sohn von Melchior Unger aus Saalfeld
* (?), † vor 19.6.1715 (tödlich verunglückt im Winterburger Amt)
∞ (?) Anna Margaretha N.N.
Kinder:
Anna Margaretha, * Fischbach 17.6.1708 Anna Susanna, * Fischbach 25.(?).1709 Johann David, * Fischbach 25.3.1711 Theophil, * Fischbach (posthum) 19.6.1715
Neben den drei Fischbacher Bergmannsfamilien Unger werden aber noch weitere Namensträger in Markirch, Kirn und auch in Fischbach nachgewiesen. Diese Familien wurden genealogisch nicht erfaßt, sie haben offenbar keine Verbindungen zu den Steigersippen aus Saalfeld.
Barth, Johann ChristianZugsteiger auf St. Nikolaus in Markirch, stammt aus Rittersgrün/Erzgebirge, Sohn von Johann Friedrich Barth, ev.-luth.
* (?), † (?)
∞ I. Susanna Rosina N.N.
Kinder:
Peter Alexander, * Markirch 25.5.1726 Anna Rosina, * Markirch 20.1.1729
∞ II. Markirch 26.12.1730 M. Catharina Leyser, (* um 1698, † Markirch 17.11.1744), T. v. Johann Jakob Leyser aus Oberstein
Joseph, * Markirch 7.2.1738 Rosina Elisabeth, * Markirch 2.4.1732, † Markirch 22.11.1735 Maria Sara, * Markirch 31.3.1735 Joseph, * Markirch 7.2.1738
∞ III. Markirch 19.4.1745, Maria Margaretha Albert, T. v. Heinrich Albert aus Fischbach
Anna Maria, * Markirch 19.1.1746, † Markirch 24.1.1747
Einer der zahlreichen Namensträger Barth, die uns in Fischbach zu Beginn des 18. Jahrhunderts begegnen, ist der Hauer Johann Christian Barth, der in zweiter Ehe eine Obersteiner Leyser heiratet. Weitere Verbindungen der Fischbacher Bergleute nach Oberstein sind bisher nicht bekannt geworden.
Baumann, Michael sen.1721 in Fischbach/Nahe, ab 1728 Bergmann in Markirch, Untersteiger auf St. Jakob, stammt aus Sosa/Erzgebirge, ev.-luth.
* um 1668, † Markirch 29.9.1736 (68 J. weniger 9 Tag)
∞ Anna Maria N.N. († Markirch 26.3.1736, 68 J, 9 M.)
Sein Sohn war nach Fischbach mitgezogen und folgt seinem Vater auch nach Markirch.
Johann Michael jun.Obersteiger in Markirch
∞ Niederwörresbach 14.10.1721 Elisabeth Barbara Zangen, T. v. Bastian Zangen aus Weierbach bei Fischbach, * (?), † Markirch 2.12.1771
Kinder:
Johann Michael, * Fischbach 18.10.1723 ∞ Markirch 1756 Magdalena Demuth Joh. Peter, * Fischbach 29.6.1724 Catharina Rosina* Fischbach 11.3.1726
∞ I. Joh. Jeremias Rödel (Rötel)
∞ II. Markirch 9.2.1749, Carl Gottlieb Gröner, S. v. Steiger Johann Friedrich Gröner Georg Christoph, * Markirch 16.1.1728 Johann Peter1768 Bergmann in Frankreich
* Markirch 24.2.1730
∞ Markirch 1753 Elisabeth Weiss
Kinder:
Johann Carl, * um 1764, † Markirch 14.11.1768 Anna Elisabeth, * Markirch 6.3.1735
Die Abwesenheit von Johann Peter Baumann und seine Tätigkeit an einem nicht näher bezeichneten Ort in Frankreich ergibt sich aus der Todeseintragung des lutherischen Pfarrers Beyser in Markirch im Jahre 1768. Hier heißt es:
Die Arbeitssuche in anderen Revieren mit zeitweiliger Abwesenheit in Markirch und dem Verbleib der übrigen Familie am Ort ist aber nichts Außergewöhnliches, sondern in Markirch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vor der Stillegung des Bergbaus eher die Regel.
Baumann, JohannBergmann in Fischbach und Markirch, ev.luth.
Bruder von Michael Baumann,
S. v. Michael Baumann aus Sosa/Erzgebirge
* um 1694, † Markirch 6.7.1752
∞ Niederwörresbach 14.10.1721 Anna Catharina Bauler, T. v. Johann Bauler aus Fischbach
Kinder:
Anna Maria, * Fischbach 21.4.1724, ∞ Markirch 28.10.1744 Theophil Fickelscherer Maria Barbara, * Fischbach 5.2.1728 Maria Dorothea, * Fischbach 15.4.1730 Christina, * Fischbach 30.11.1731 Maria Ursula, * Fischbach 23.6.1734 Johann Georg, * Markirch 23.2.1742
Förster, Johann AdamUntersteiger in Markirch, stammt aus Eibendstock, ev.-luth.
* um 1688, † Markirch 5.12.1760
∞ Markirch 3.4.1713 Maria Bouvier T. v. † Bürger Joseph Bouvier aus Markirch
Kinder:
Elias, * Markirch 11.5.1716 Johann Christoph, * Markirch 30.2.1718 JacobSteiger in St. Etienne de Baigorry (1776), Bergmann in Ales (1779)
* Markirch 6.9.1725
∞ Markirch Anna Catharina Wanz (* um 1726, † Markirch 10.11.1776)
Kinder:
Jacob, 1754, † Markirch 29.7.1774 Jeanne Vicoire Maria Barbara* (?),
∞ August Banitz, S. v. Joachim Banitz, Schmelzer aus Goddelsheim im Waldeckischen[29]
Kinder:
Johann Christoph,* Markirch 30.5.1751 Johann Daniel, * Markirch.8.5.1727
Glassmann, Johann HeinrichBergmann und Steiger in Markirch, stammt aus Drau/Sachsen (?), ev.-luth.
* um 1689, † Markirch 27.7.1764
∞ Anna Maria Jéandé (* um 1692, † Markirch 11.9.1760)
Kinder:
Catharina Elisabeth* Markirch 27.4.1720
∞ Johann Gottfried Unger,[30] Bergmann in Poullaouen (Dep.Finistere) Johann Heinrich, * Markirch 13.4.1721 Catharina, * Markirch 22.10.1722, ∞ vor 1757 Benjamin Unger Carl, * Markirch 17.2.1725 Johann Heinrich, * Markirch 24.1.1727, † Markirch 1764 Johann Christian* Markirch 15.6.1730, † Chatelaudren[31] 3.2.1769
∞ Markirch 1757 Maria Ursula Jochem
Der Bergmann Johann Christian Glassmann wandert von Markirch ab und sucht gleichfalls Arbeit in östlicheren Bergwerken Frankreichs. Bezeugt ist sein Aufenthalt in Chatelaudren, wo er 1769 stirbt. Die Todeseintragung, die schriftlich Markirch erreichte, findet sich dort im ev.-luth. Kirchenbuch gleich wie die vorbeschriebene von Jacob Förster.
Im Kirchenbuch von Chatelaudren ist die Todeseintragung von Johann Christian Lachmann allerdings nicht verzeichnet. Dagegen wird der »Avocat a la Cour Louis Franquet« häufiger erwähnt. Möglicherweise lag die für die Bergwerke um Chatelaudren zustänige Pfarrei außerhalb des Ortes.
Anna Maria, * Markirch 8.7.1733 Johann Georg, * Markirch 12.12.1736 Anna Maria, * Markirch 8.7.1733 Johann Georg, * Markirch 12.12.1736
Heitzmann (Haismann), MathiasBergmann in Markirch und Poullaouen (Departement Finistere, Bretagne), stammt aus der Gegend um Konstanz
* um 1694 in Konstanz, † (?)
∞ I. Markirch St. Louis 20.4.1716 Catharina Dobs (Tobs), Wwe. aus Fortelbach[33]
∞ II. Poullaouen 22.9.1749 Maria Catharina Cres (Kreß) (∞ I. Jean Fens)
∞ III. Huelgoat 7.7.1753 Jeanne Fournel, T. v. Andre Fournel
Mathias, t Markirch St.Louis 18.1.1718 Maria Barbara, t Markirch St. Louis 19.2.1720 Maria Franziska, t Markirch St.Louis 23.11.1721, ∞ Andreas Thalhammer Joseph, t Markirch St.Louis 22.4.1725 Johann Simon, t Markirch St.Louis 12.10.1726 Anna Catharina, t Markirch St. Louis 28.1.1728 Johann Nikolaus, Bergmann in Poullaouen, * Markirch St. Louis 19.3.1733,
Jäger, FranzRostwender und Schmelzer in Fischbach, Mitglied der Bergbauknappschaft Fischbach noch 1737, Bergmann in Poullaouen.
* Trarbach 23.11.1704, † (?), S. v. Johann Georg Jäger, Hufschmied in Trarbach und Anna Elisabeth Braunstein
∞ I. (?) Maria Salome Fels, * Heimbach 28.3.1701, T.v.Hans Nickel Fels aus Heimbach
Kinder:
Maria Magdalena, * Baumholder 5.3.1728 Johann Theobald (Diebold)* (?)
∞ I. Markirch 12.7.1745 Anna Maria Lang, T. v. Michael Lang
∞ II. Markirch 20.9.1750 Anna Maria Wetzel, T. v. Johann Wetzel, Weißbäcker aus Munster
Kinder:
Johann Christian, * Markirch 16.5.1746, † Markirch 23.5.1746 Johann Jakob, * Markirch 1.10.1751 Totgeburt, * , † Fischbach 7.8.1733 Johann ChristophBergmann in Poullaouen, Bergmeister in Huelgoat und Bruguec
* Fischbach 25.6.1735
∞ Loc Maria Berrien 7.6.1761 Margaretha Porta (* um 1743), T. v. Ludwig Porta u.Anna Marie Fleck
Kinder:
Charles Christophe, t Loc Maria Berrien 12.3.1764 Marguerite, t Loc Maria Berrien 7.2.1766 Johann Paulus, * Fischbach 29.9.1737, † Markirch 17.1.1744 Mathias, Als Pate 1761 in Poullaouen gen.
Köhler, MichaelSchmelzer zu Fortelbach bei Markirch, später Bergmann und Obersteiger in Markirch, 1749 Inspektor der Bergwerke in Bayonne, stammt aus Niederbobritsch in der Nähe von Freiberg/Sachsen, S. v. Müller Gottfried Köhler
* (?), † (?)
∞ I. Anna Maria N.N., T. v. Blaumüller Jacob N.N. von Klein Leberau
Kinder:
Nicolaus, * Markirch 4.12.1719 Johann Peter, * Markirch 19.12.1723 Johann Bernhard, * Markirch 22.2.1728
∞ II. Markirch 11.2.1738 Catharina Sophia Schreiber, T. v. Thomas Schreiber aus Andreasberg Sophia Charlotta, * Markirch 29.5.1741 Maria Philippina, * Markirch 4.12.1742 Daniel Friedrich, * Markirch 12.4.1745
Lochmann, ChristianSteiger in Imsbach und Markirch, stammt aus Sosa/Erzgebirge
* um 1696, † Markirch 18.11.1754
∞ Anna Margaretha Engisch (* um 1703, † Markirch 14.6.1767), T. v. Johann Conrad Engisch
Kinder:
Anna Christina Juliana, * 1724, begr. Imsbach 19.5.1725 Anna Margaretha, t Imsbach 27.12.1725 Anna Justina, t Imsbach 5.3.1726 Johann Friedrich Jacob, * um 1728, † Markirch 20.3.1736 ChristianBergmann in Sain Bel und Baigorry
* um 1729/1730, verunglückt in der Grube Sain. Bel bei Lyon, † im Hospitel zu Lyon 1764
∞ Maria Elisabeth Baumann Johann Christoph1762 Bergmann in Baigorry
t Imsbach 24.2.1731
∞ Markirch Magdalena Simon Johann Heinrich
bis 1762 Bergmann in Baigorry
* Markirch 25.7.1733, † Baigorry 8.9.1762 Anna Dorothea Elisabetha, * Markirch 23.9.1735 Johann Christian, * Markirch 6.1.1738 Anna Barbara, * Markirch 26.2.1740 Georg Samuel, * Markirch 4.4.1743, ∞ Catharina Janz Johann Michael, * um 1745, † Markirch 6.4.1747 Dorothea Rosina, * Markirch 28.3.1749
Alle Söhne des Steigers Lochmann wandern nach Frankreich und zwar in das Carcassonne und in die Gegend von Lyon.Auch in diesem Falle hat Pfarrer Beyser den Tod vermerkt:
Dieses Dokument zeigt, daß in den Minen in St.Etienne de Baigorry offenbar eine Reihe deutscher Familien arbeiteten.
Meyer, Johann GeorgSchmelzer zu Markirch und Theys, Dep.Isère, dann wieder Markirch, S. d. Probierers Johann Conrad Meyer aus Frankenberg/Eder
* (?), † (?)
∞ Markirch 31.7.1718 Elisabeth Hochler (?), T. v. Blaumüller Rudolf H. von Klein Leberau b. Markirch
Kinder:
Johann Conrad, * Markirch 8.2.1718, † 30.5.1738 Girou in der Auvergne Johann Mathias, * Markirch 28.6.1721 Johann Heinrich, * Markirch 29.7.1725 Johann Jacob, * Markirch 24.8.1728 Johann Georg, * Markirch 23.3.1731, † Markirch 14.6.1731 Franz, * Theys, Diöz. Grenoble 3.9.1734[35]
Rheinländer, Joh. CulmannSchmelzer in Markirch, 1737 Waldmeister in La Croix, ab 1746 Kontrolleur der Bergwerke in La Croix, Sohn von Johann Reinhardt Rheinländer aus Kirn
* Kirn 1.2.1708
∞ Markirch 30.5.1730 Anna Katharina Kubin (* um 1709, † Markirch 19.11.1750)
Kinder:
Maria Catharina, * Markirch (?) 9.1732 Anna Maria, * Markirch 23.2.1733 Johann Reinhard, * Markirch um 1735, † Markirch 21.2.1733 Anna Dorothea, * Markirch 14.2.1737 Johann Jakob, * Markirch 14.2.1737 Maria Elisabeth, * Markirch 26.1.1739 Johann Georg, * Markirch 3.6.1741 Carolina, * Markirch 26.3.1743 Jakob Friedrich, * Markirch 19.7.1745 Christina Louisa, * Markirch 22.7.1746 Johann Friedrich, * Markirch 6.3.1748 Anna Maria, * Markirch 22.9.1750
4.3.12 Rheinländer, Philipp HeinrichSchmelzer in Markirch, S. v. Sebastian Rh. aus Kirn und Zweibrücken (Sebastian Rheinländer † Markirch 25.4.1739 im Alter von 61 J.)
* Zweibrücken 10.9.1717, ∞ Markirch 23.8.1744 Charlotta Sophia Tack, T. v. Kilian Tack aus Zweibrücken
Kinder:
Johann Georg Friedrich, * Markirch 4.12.1745 Catharina Maria,, * Markirch 11.8.1747 Dorothea Sophia, * Markirch 25.12.1749
Rheinländer, SebastianBergmann in Daimbach und Markirch, S. v. Culmann Rheinländer; Weißgerber, Bergmann in Daimbach und Markirch
∞ I. Maria Elisabeth N.N.
∞ II. 26.7.1716 Anna Elisabeth Grachel aus Daimbach
Kinder:
Johanna Justina, * Daimbach (?) um 1734, † Markirch 2.9.1751 Philipp Heinrich, s. unter 4.3.12 Georg Emich Christian, * um 1723, † Markirch 3.12.1743
Neben den beiden Vettern Rheinländer verunglückt am am 3.12. 1743 Georg Emich Christian Rheinländer »junger Bergknapp, 19 Jahr und fast 8 Mon. Durch einen unglücklichen Schuß in der Grube St. Jakob«.
Theis, Theiß (Thais, Teis) Johann SebastianVorläufer in Markirch und Bergmann in Poullaouen, S. v. Schuster Johann Michael Theis und der Maria Catharina Weinat aus Hahnenbach bei Kirn
* Hahnenbach bei Kirn 16.4.1711, † (?)
∞ Markirch 1.5.1741 Johanna Susanna Siegewald, T. v. Bürger Johann Michael S. aus Markirch
Kinder:
Johann Michael, * Markirch 11.1.1742 Martin, t Poullaouen 19.10.1745 Anna Maria, t Poullaouen 19.10.1745 Kind, t Poullaouen 1748 Thomas Philipp, t Poullaouen 23.3.1750, begr. Poullaouen. 2.4.1750
Was den Schustersohn Johann Sebastian Theiß, der als sechstes Kind der Eheleute Johann Michael Theis oder Theiß und der Maria Catharina Weinat in Hahnenbach bei Kirn geboren wurde, nach Frankreich verschlug, ist unbekannt. Unwahrscheinlich ist, das Theiß direkt von Kirn nach Markirch ging, vielmehr im nahegelegenen Fischbach den Beruf des Kupferschmelzers erlernte.Hierzu gab es zahlreiche Möglichkeiten der Kontaktaufnahme.
Theis, Theiß (Thais, Teis) Maria JulianeSchwester von Johann Sebastian Theis
* Kirn 14.4.1712
∞ 1741 Andreas Köhler, Steiger zu Chipal bei La Croix, stammt aus Lauterberg/Harz
Faßt man die vorstehenden Ergbnisse kurz zusammen, so finden sich folgende Familien, die in Fischbach und Markirch arbeiteten, auch in Frankreich wieder.
Name | Herkunft der Familie | Zwischenaufenthalt | Aufenthalt in Frankreich |
---|---|---|---|
Baumann, Michael | Sosa/Erzgebirge | Fischbach, Markirch | Frankreich (ohne genaue Ortsangabe) |
Förster, Johann Adam | Eibenstock/ Erzgebirge | Markirch | St.Etienne de Baigorry (Dép. Pyrennées Atlantiques) |
Glassmann, Johann Heinrich | Sachsen | Markirch | Ales (Dép.Gard) Chatelaudren/Bretagne |
Heitzmann, Johann Mathias | Gegend um Konstanz | Markirch | Poullaouen, Huelgoat/Bretagne |
Jäger, Franz | Trarbach, Fischbach | Fischbach, Markirch | Poullaouen, Bruguec/Bretagne |
Köhler, Joh. Michael | Freiberg/ Sachsen | Markirch | Bayonne (Dép. Pyrennées Atlantiques) |
Lochmannn, Christian | Sosa/Erzgebirge | Markirch, Imsbach, wieder Markirch | Sain Bel (Dép. Rhone), St.Etienne de Baigorry (Dép. Pyrennées Atlantiques) |
Meyer, Johann Georg | Freudenberg/ Eder | Markirch | Theys b. Lyon |
Porta, Ludwig[36] | unbekannt | La Croix-aux-Mines | Poullaouen, Huelgoat/ Bretagne |
Theiß, Sebatian | Kirn, Fischbach | Fischbach, Markirch | Puilaurens (Roussillon, Carcassonne) Poullaouen/Bretagne |
Unger Johann Carl | Saalfeld/ Thüringen | Fischbach, Markirch | »Im Savoischen« |
Unter Binnenwanderern möchten wir solche Familien verstehen, die in ein Bergrevier einwanderten und dann im Laufe von Jahren und manchmal Generationen von einem Bergwerk zum anderen wanderten. Gelegenheit hierzu bot auch hier die Gegend um Fischbach mit den Revieren Nohfelden, Imsbach, Gerach, Veitsrodt, Idar-Vollmersbach, Berschweiler b. Kirn, Baumholder, den moselnahen Revieren Veldenz, Monzelfeld und Kautenbachtal.[37] Als ein Beispiel sei der aus Eibenstock stammende Steiger Christoph Siegel genannt, der in Nohfelden, Veitsrodt, Idar, Imsbach und Veldenz anzutreffen ist, innerhalb von 18 Jahren also wenigstens fünfmal den Arbeitsplatz im Hunsrück, in der Pfalz und an der Mosel wechselt.
Siegel, Christophstammt aus Eibenstock/Erzgebirge, S. v. Christoph Siegel
* um 1691, † Nohfelden 16.9.1749
∞ Nohfelden 4.9. 1721 Sidonia Margaretha Hoffmann (* Ellenberg 24.3.1703, † Asswiller/Elsaß 30.1.1779, T. v. Jost Hoffmann aus Ellenberg)
Kinder:
Maria Elisabeth, * Idar 27.9.1722 Johann Georg Peter, * Imsbach 20.7.1725 Anna Dorothea, * Veitsrodter Bergwerk 31.10.1728 Anna Elisabeth, * Veitsrodter Bergwerk 26.9.1731, † Veldenz 5.11.1735 Anna Catharina Barbara, * Veitsrodter Bergwerk 14.4.1734 Johann Gottfried, * Veldenzer Bergwerk 20.6.1737, † Walhausen 24.4.1758 Dorothea Charlotte* Nohfelden 5.9.1740, † Nohfelden. 5.9.1768
∞ Nohfelden 13.6.1758 Johann Michael Korb
Ganz selten findet man Migrationen von Markirch nach Fischbach oder in die übrigen pfälzischen Reviere. Einige wenige Familien finden sich für kurze Zeit in den wild- und rheingräflichen Bergwerken »in der Hartz« bei Berschweiler unweit Kirn und in Nohfelden ein. Diese Bergarbeiter sind in der Mehrzahl aus Tirol über Markirch oder La Croix zugewandert.
Eine Ausnahme bildet hier der Kunstmeister aus Markirch, Conrad Brehm, der Mitte des 18. Jahrhunderts im Zuge des Technologietransfers die Wasserkunst in Fischbach installiert.
Hornberger, JohannBergmann in der Hartz bei Fischbach und in Markirch
* (?), † (?)
∞ Markirch (?) Maria Metzinger, T. v. Martin Metzinger aus Brixen in Tirol
Kinder:
Anna Elisabeth, * (?), † vor 1743, ∞ Joseph Antonius Stein Anna Magdalena, t Kirn r.k. 11.1.1719 Martin, t Kirn r.k. 22.6.1721 Anna Maria, t Markirch St. Louis 9.8.1723
Metzinger, MichaelBergmann in La Croix und Nohfelden, stammt aus Brixen/Tirol, S. v. Bergmann Martin Metzinger
* (?), † (?)
∞ La Croix 10.11.1710 Marguerite Collin, T. v. Dominique Collin
Kinder:
Maria Anne Catherine, * La Croix 7.11.1711 Marguerite, t La Croix 21.4.1713 Joseph Michael, * La Croix 18.3.1714 Michael, * La Croix 26.7.1717 Johann Andreas, * Walhausen 27.9.1721
1. Die bis vor wenigen Jahren nur recht vage überlieferte Tradition, nach der seinerzeit Fachleute des Berg- und Hüttenwesens aus den klassischen Bergrevieren Sachsen, Harz, Böhmen und Tirol in aufstrebende linksrheinische Regionen mit Kupfer- Blei- bzw. Silber-Bergbau und Verhüttung zuwanderten, konnte durch diese Untersuchung bestätigt und mit Namen, Daten und Fakten weiter untermauert werden.
2. Die fremden Fachleute, blieben – und das dürfte in diesem Zusammenhang neu sein – auffallend oft nicht auf Dauer am ersten Ort ihrer Zuwanderung, sondern zogen mitunter mehrfach zwischen verschiedenen Arbeitplätzen in Hunsrück, Pfalz, Elsaß, Lothringen und weiteren innerfranzösichen Revieren hin und her.
3. Dabei kristallisierten sich als erste Anlaufstation und weiteres Verteilungsrelais die Reviere Fischbach/Nahe und Markirch/Elsaß heraus, was wohl auf die enge genealogische Verflechtung beider Regionen auf dynastischer, unternehmerischer und betrieblicher Ebene zurückzuführen ist. Dabei fällt es mitunter schwer, Ursache und Wirkung auseinander zu halten; offensichtlich bedingten sich durch die familiären Bindungen diese Entwicklungen wechselseitig und verbanden sich mit den jeweiligen wirtschaftlichen und technischen Entwicklungen an den einzelnen Orten.
4. Erwartungsgemäß vermischten sich die hochqualifizierten und privilegierten fremden Fachleute mit der eingesessenen Bevölkerung wenig. Eine markante Ausnahme bildet jedoch das Patriziat der unweit Fischbach gelegenen wild- und rheingräflichen Residenzstadt Kirn.
5. Fast alle familiären Verflechtungen lassen sich exemplarisch an der beigefügten Grafik (Abb. 9: Beispiel familiärer Verflechtung von Berg- u. Hüttenleuten) aufzeigen, wobei sicher nicht zufällig die aus Saalfeld in Thüringen zugewanderte Bergmeister und Gewerken-Familie Unger, die sponheimische Verwaltungs- und Bergbeamtenfamilie Kroeber und die wohlhabenden naheländische Kauf- und Handelsherrn Rheinländer im Mittelpunkt stehen. Ihre durch Eheschließung gefestigte Verwandtschaft führte dazu, daß wir in der ersten. Hälfte des 18. Jahrhundert Träger dieser Namen im Berg- und Hüttenwesen in Fischbach, Kirn, Herrstein, Rappoltsweiler, Markirch, Imsbach, Nohfelden, Allenbach, Daimberg und anderen Orten finden.
Neue Erkenntnisse werfen erfahrungsgemäß auch wieder neue Fragen auf, die weiter verfolgt werden sollten.
a) Es bleibt zu klären, woher die Einwandererfamilien ursprünglich stammten, ob sie aus der eingesessenen Bevölkerung der klassischen östlichen Industriereviere (Sachsen/Harz/Tirol) kamen oder dort selbst zugewandert zugewandert waren.
c) Sicher wäre auch interessant zu erfahren was in späteren Generationen aus den Nachkommen der Berg- und Hüttenleute wurde, ob sie in der Bevölkerung ihrer neuen Heimat aufgingen, und wohin sie unter welchen Umständen weitergewandert sind.
Kirchenbücher der luth., kath. bzw. ref. Pfarreien: Allenbach, Axat, Baumholder, Bergen, Bischweiler, Chatelaudren, Herrstein, Idar, Imsbach, Kirn, Kleinich, La Croix-aux-Mines, Maisons, Markirch, Montgaillard, Niederhosenbach, Niederwörresbach, Nohfelden, Oberstein, Padern, Poullaouen, Puilaurens, Rappolstein, Reichenbach, Sain Bel, Thalfang, Trarbach, Veldenz, Veitsrodt, Winningen, Winnweiler, Wolfersweiler.
LHA Koblenz, Best. 33, Nr. 5407 .
Archiv des Vereins für Heimatkunde in Birkenfeld:, versch. Akten aus dem 17. u. 18. Jh. »Kupferbergwerk Fischbach«.
Augel J.: Italienische Einwanderung und Wirtschaftstätigkeit in rheinischen Städten im 17. und 18. Jahrhundert. Bonn 1971 (Rheinisches Archiv, Bd. 78).
Arru, J. Rehmer und F. Ramella (Hrsg.): Migrazioni. Bologna: Società editice Il Mulino, 2001.
Becker, R.: Beiträge zur Geschichte des Dorfes Fischbach (Mitteilungen d. Vereins für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld, Sh. 4), Birkenfeld 1960.
Benoit P.:Aux marges de la province minière germanique : la Mine de Pampailly. Zeitschrift zur Geschichte des Berg- und Hüttenwesens, Beiheft 4, erscheint demnächst.
Boor, G. u. H.-E. Bühler : Ursachen für den Niedergang des Fischbacher Kupferbergwerks in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, in: Mitteilungen des Vereins f. Heimatkunde Birkenfeld und der Heimatfreunde Oberstein, 68 Jg. (1994), S.147/166.
Brandt, H. P. (Hg.): Zur Geschichte des Bergbaus an der oberen Nahe, Idar-Oberstein 1978.
Brandt, H. P.: Auf den Spuren der Birkenfeder er Wittelsbacher im Elsaß (Schriftenreihe der Kreisvolkshochschule Birkenfeld, Bd. 1) Birkenfeld 21982.
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Bühler, H. -E.: Die Einwanderung von Berg- und Hüttenleuten aus den Montanzentren Sachsen, Harz und Tirol in den Mosel-Saar-Nahe-Raum zwischen 1550 und 1850. (Schriftenreihe der Kreisvolkshochschule Birkenfeld, Bd. 24), Birkenfeld 1991.
Bühler, H.-E. u. M. Möller: Technologietransfer und Glaubenszugehörigkeit im Kupfer- und Silberbergbau in den Territorien westlich des Rheins. Fiscbacher Hefte zur Geschichte des Berg- und Hüttenwesens 1. Jg., (1995), H.2, S.122/144.
Bühler, H.-E.: Die Bergbau-Knappschaft und die freien und unfreien Bergleute in der Hinteren Grafschaft Sponheim, in: Mitteilungen des Vereins f. Heimatkunde Birkenfeld und der Heimatfreunde Oberstein, 69. Jg. (1995), S. 17/30.
Bühler, H.-E., H. P. Brandt, P. Fluck u. J.-F. Ott. Migrations de mineurs entre les diverses régions de l’Allemagne et Sainte-Marie-aux-Mines au XVIIIe siècle. Colloque franco-allemand d’Histoire des Mines, Ste-Marie-aux-Mines , 22-23 Sept. 2001, erscheint in: Zeitschrift zur Geschichte des Berg- und Hüttenwesens, Beiheft 4/2002, erscheint demnächst.
Bühler, H.-E. u. P. Fluck: Johann Peter Kroeber und Casimir Kroeber - Zwei Bergbauunternehmer im Sponheimischen und in Ste. Marie-aux-Mines. Fischbacher Hefte 6.Jg., (2000), H.1, 4/29.
Bühler, H.-E., P. Fluck u. H. P. Brandt. Die Verflechtungen der Bergbaureviere von Markirch/Elsaß, Imsbach und Markirch/Elsaß im 18. Jahrhundert. Fischbacher Hefte Jg. 6, Beiheft 3/2000, S.19/30.
Cauer, K.: 400 Jahre Kirn, Bad Kreuznach 1980.
Engel, N. u. H.-E. Bühler: Bergbaugeschichte und Bergarbeiterschaft in Falck, Hargarten und Wallerfangen im 18. Jahrhundert. Unsere Heimat. Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur und Landschaft, 21, H.4, 1996, S. S.159/164.
Fritsch, A.: Bischwiller. Histoire d’une petite ville industrielle du Bas-Rhin des origines à nos jours, Bischwiller 1972.
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Hillegeist H-H. und W. Ließmann: Technologie-Transfer und Auswanderungen im Umfeld des Harzer Montanwesens, Lukas Verlag, Berlin, 2001.
Koletzki-Rau, G. u. H.-E. Bühler: Die soziale Stellung der Bergarbeiter des Mosel-Saar-Nahe-Raums im 18. Jahrhundert. (Schriftenreihe zur Geschichte des Berg-, Hütten- und Salinenwesens, Bd. 3), Gütersloh 1987.
Küster, H. W. u. P. Hornemann: Einwohnerbuch Stadt Kirn 1544-1900 (Heimatkundliche Schriftenreihe der Verbandsgemeinde Kirn-Land, Bd. 8,1-4), Kirn 1995.
Jung, R. u. K. H. Küstner: Katholische Einwohner in Kirn und Umgebung 1682-1889 (Heimat-kundliche Schriftenreihe der Verbandsgemeinde Kirn-Land, Bd. 3), Kirn 1992.
Loch, A: Beiträge zur Geschichte des Berg- und Hüttenwesens im Landesteil Birkenfeld, Manuskript. (Museum Birkenfeld) 1925.
Monange E.: Une entreprise industrielle au XVIIIe siècle: les mines de Poullaouen et du Huelgoat (1732-1794), Thèse de 3ecycle multigraphée, Rennes, 1972.
Ohlmann, M.: Geschichte der Stadt Kirn, Bad Kreuznach 1955.
Petry, A. u. Schupp, O.: Fischbach an der Nahe, Fischbach 1994.
Schneider, C.: Geschichte des Wild- und Rheingräflichen Hauses, Volkes und Landes auf dem Hundsrücken, Kreuznach 1854.
Suhling Lothar: Aufschließen, Gewinnen und Fördern. Geschichte des Bergbaus. Rowohlt Taschenbuchverlag G.m.b.H., Reinbeck b. Hamburg 1983.
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Wild, H. W.: Bodenschätze und Bergbau im ehemaligen oldenburgischen Landesteil Birkenfeld (Schriftenreihe der Kreisvolkshochschule Birkenfeld, Bd. 6) Birkenfeld 1983.
Vollmer R.: Auswanderungspolitik und soziale Fragen im 18. Jahrhundert. Staatlich geförderte Auswanderung aus der Berghauptmannschaft Clausthal nach Südaustralien, Nord- und Südamerika 1848-54, Frankfurt am Main 1995 (europäische Hochschulschriften, Reihe III, Bd. 658.
Für Hinweise und Ergänzungen
zum vorgenannten Thema und insbesondere zu den genannten
Personenkreisen wären die Autoren dankbar:
hans-eugen.buehler@gmx.de
A. Arru, J. Rehmer und F. Ramella (Hrsg.): Migrazioni. Bologna: Società editice Il Mulino, 2001.
Hillegeist H-H. und W. Ließmann: Technologie-Transfer und Auswanderungen im Umfeld des Harzer Montanwesens, Lukas Verlag, Berlin, 2001.
Vollmer R.: Auswanderungspolitik und soziale Fragen im 18. Jahrhundert. Staatlich geförderte Auswanderung aus der Berghauptmannschaft Clausthal nach Südaustralien, Nord- und Südamerika 1848-54, Frankfurt am Main 1995 (europäische Hochschulschriften, Reihe III, Bd. 658.
J. Augel: Italienische Einwanderung und Wirtschaftstätigkeit in rheinischen Städten im 17. und 18. Jahrhundert. Bonn 1971 (Rheinisches Archiv, Bd. 78).
Bühler, H. -E.: Beiträge zur Geschichte des Amtes Allenbach. 2. Teil: Die Kupferschmelzen in Allenbach und ihre Verbindungen zum Fischbacher Bergbau vom Mittelalter bis 1800 (Schriftenreihe der Kreisvolkshochschule Birkenfeld, Bd. 15), Birkenfeld 1985.
Bühler, H.-E.: Kupferschmelzen und Kupferbergbau an der oberen Nahe und an der Mosel vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert. (Schriftenreihe zur Geschichte des Berg-, Hütten- und Salinenwesens, Bd. 2), Gütersloh 1987.
Koletzki-Rau, G. u. H.-E. Bühler: Die soziale Stellung der Bergarbeiter des Mosel-Saar-Nahe-Raums im 18. Jahrhundert. (Schriftenreihe zur Geschichte des Berg-, Hütten- und Salinenwesens, Bd. 3), Gütersloh 1987
Bühler, H. -E.: Die Einwanderung von Berg- und Hüttenleuten aus den Montanzentren Sachsen, Harz und Tirol in den Mosel-Saar-Nahe-Raum zwischen 1550 und 1850. (Schriftenreihe der Kreisvolkshochschule Birkenfeld, Bd. 24), Birkenfeld 1991.
Bühler, H. E. u. M. Möller: Technologietransfer und Glaubenszugehörigkeit im Kupfer- und Silberbergbau in den Territorien westlich des Rheins. Fiscbacher Hefte zur Geschichte des Berg- und Hüttenwesens Jg.1, (1995) H.2, S.122/144.
Bühler H.-E., P. Fluck u. H. P. Brandt. Die Verflechtungen der Bergbaureviere von Markirch/Elsaß, Imsbach und Markirch/Elsaß im 18. Jahrhundert. Fischbacher Hefte Jg. 6, Beiheft 3/2000, S.19/30.
Bühler H.-E. u. P. Fluck: Johann Peter Kroeber und Casimir Kroeber - Zwei Bergbauunternehmer im Sponheimischen und in Ste. Marie-aux-Mines. Fischbacher Hefte 6. Jg., (2000), H.1, 4/29.
Bühler H.-E., H.P Brandt, P. Fluck u. J.-F. Ott. Migrations de mineurs entre les diverses régions de l’Allemagne et Sainte-Marie-aux-Mines au XVIIIe siècle. Colloque franco-allemand d’Histoire des Mines, Ste-Marie-aux-Mines , 22-23 sept.2001, erscheint in: Zeitschrift zur Geschichte des Berg-und Hüttenwesens, Beiheft 4/2002, (demnächst).
Es wurden vorwiegend die Kirchenbücher aller Konfessionen der betroffenen Gebiete im Untersuchungszeitraum herangezogen. Diese Arbeit wurde in Frankreich erschwert durch die Namensgebung: Französische Geistliche französisierten die deutschen Namen sehr schnell, nennen häufig die Herkunft der Familien, wobei die gleichen Schwierigkeiten zu verzeichnen sind. Durch Vergleich zahlreicher Daten und einer systematischen Auswertung von Kirchenbuchaufzeichnungen aus den verschiedenen Revieren konnten über mehrere Generationen die Familienfiliationen fortgeführt werden. Dabei konnte auch die Frage beantwortet werden, ob der Beginn einer Bergbautätigkeit zeitlich durch die Anwesenheit von deutschen Bergarbeitern mit Nennung der Berufsbezeichnung gestützt oder eingeengt werden kann.
Haneke J., H. Walling u. J. Haneke: Der ehemalige Bergbau bei Imsbach am Südrand des Donnersberges/Pfalz - Die Entwicklungsgeschichte der Weißen Grube. Fischbacher Hefte zur Geschichte des Berg- und Hüttenwesens Jg.3, H.1, S.36/57.
Ausgewertet wurden die Kirchenbücher von Ste.-Marie-aux-Mines ev.-luth, ev.-ref.und r.k.
Monange Edmond: Une entreprise industrielle au XVIIIe siècle: les mines de Poullaouen et du Huelgoat (1732-1794), Thèse de 3ecycle multigraphée, Rennes, 1972.
Ausgewertet wurden die Kirchenbücher von Maisons, Puilaurens, Axat, Montgaillard, Padern.
Benoit P.:Aux marges de la province minière germanique : la Mine de Pampailly. Zeitschrift zur Geschichte des Berg- und Hüttenwesens, Beiheft 4, erscheint demnächst.
Brandt H. P.: Die aus der Schweiz stammende Künstlerfamilie Engisch und ihre Verbindungen zum Berg- und Hüttenwesen im Raum Hunsrück, Pfalz und Elsaß. Fischbacher Hefte Jg.5, H.2, S.36/35.
Ausgewertet wurden die ev.luth. Kirchenbücher von Niederwörresbach und Kirn.
Fischbacher Hefte, Jg.6, H.1, s. S.27, Tabelle 3.
Küster, H. W. u. P. Hornemann: Einwohnerbuch Stadt Kirn 1544-1900 (Heimatkundliche Schriftenreihe der Verbandsgemeinde Kirn-Land, Bd. 8,1-4), Kirn 1995.
Brandt, S.39.
Die Fundgrube, Heft 35: Graslitzer Bergbuch 1590-1614, Korbsches Sippenarchiv, Regensburg 1965.
Auszug ev.-luth. Kirchenbuch Rappoltsweiler.
S. bei 1, Bühler/Fluck/Brandt. Fischbacher Hefte Beiheft 3/2000.
Hans-Eugen Bühler und Pierre Fluck: Johann Peter Kroeber und Casimir Kroeber - Zwei Bergbauunternehmer im Sponheimischen und in Ste. Marie-aux-Mines: Fischbacher Hefte zur Geschichte des Berg- und Hüttenwesens , 6 Jg., H.1/ 2000, S. S.4/29.
Johann Jakob Sauer (Saur) läßt mit seiner Ehefrau Anna Maria Mayer im lutherischen Kirchenbuch Markirch folgende Kinder taufen: a) Johann Daniel * 3.3.1721; Maria Margaretha * 3.8.1723; Maria Elisabeth * 23.6.1724. Als Beruf für Sauer (Saur) wird Bankier und Unternehmer (Principal der Manufaktur) auf der lothringischen Seite von Markirch angegeben.
Engel, N. u. H.-E. Bühler: Bergbaugeschichte und Bergarbeiterschaft in Falck, Hargarten und Wallerfangen im 18. Jahrhundert. Unsere Heimat. Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur und Landschaft, 21, H.4, 1996, S. S.159/164.
Über das Kupferbergwerk Rothenkircherhof ist im Schrifttum nichts bekannt. Die wichtigen Eintragungen zu den dort arbeitenden Fachkräften finden sich im luth. KB Kirchheimbolanden.
Suhling, p.173/174.
Angabe bei seiner Todeseintragung im luth. Kirchenbuch Markirch.
Auszug aus dem ev.-luth.Kirchenbuch Markirch.
Auszug aus dem ev.-luth. Kirchenbuch Markirch.
Diese Schmelzerfamilie Banitz oder Panitz scheint nicht verwandt zu sein mit der in Idar, Kastel und Allenbach zu Anfang des 18. Jahrhunderts tätigen Familie gleichen Namens.
Diese Namensangabe in Poullaouen ist unsicher. Der katholische Geistliche schrieb den Namen "Hongre".
Der Ort liegt in der Bretagne, heutige Bezeichung »Chatelaudren«.
Auszug aus dem ev.-luth. Kirchenbuch Markirch.
Catharina Tobs konvertiert am 13.4.1716 vom reformierten zum katholischen Glauben.
Auszug aus dem ev.-luth. Kirchenbuch Markirch.
Die Angabe der Taufeintragung in Theys findet sich als Bemerkung im luth. Kirchenbuch Markirch, in Theys läßt dann »Jean George Meyer du pays d’Allemagne Saxon de Freudenberg« und der Elisabeth Esclair (?) aus Ste.-Marie-aux-Mines den Sohn Franz taufen.
Nicht in der Genealogie aufgeführt.
Bühler Hans-Eugen: Die Einwanderung von Berg- und Hüttenleuten aus den Montanzentren Sachsen, Harz und Tirol in den Mosel-Saar-Nahe-Raum. Kreisvolkshochschule Birkenfeld 1991.
Edmond Halley, An Estimate of the Degrees of the Mortality of Mankind, drawn from curious Tables of the Births and Funerals at the City of Breslaw; with an Attempt to ascertain the Price of Annuities upon Lives, Philosophical Transactions, 196 (London, 1693), p.596-610, ed. Matthias Böhne, Köln, http://www.pierre-marteau.com, 2002.